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617

Druckfrisch

Neue Bücher mit Denis Scheck
D, 2003–

Druckfrisch
  • Platz 1172617 Fans
  • Serienwertung5 90994.67von 9 Stimmeneigene: –
177

Folge 177

Folgeninhalt
Denis Scheck stellt in dieser Ausgabe von "Druckfrisch" "Sensibel" von Svenja Flaßpöhler und "Welten auseinander" von Julia Franck vor. Außerdem empfiehlt Denis Scheck "Solneman der Unsichtbare" von Alexander Moritz Frey. Die Wiederentdeckung eines skurril-anarchischen Romans von 1914, in dem ein schwerreicher Lebemann eine verklemmte Kleinstadt erst verzaubert und dann zur Raserei bringt. Und natürlich gibt's wieder den kritischen Blick auf die "Spiegel"-Bestsellerliste, diesmal Sachbuch.

Svenja Flaßpöhler: "Sensibel"

Wir sind wachsam geworden: für Diskriminierung und Rollenklischees, für seelische und sprachliche Gewalt, für Ausgrenzung und Unterdrückung. Das alles markiert zweifellos einen zivilisatorischen Fortschritt. Sensible Menschen achten einander und aufeinander. Aber warum ist gleichzeitig die Gesellschaft so erregt? Warum eskalieren Debatten sofort zu Freund-Feind-Diskursen? Wieso stiftet die erhöhte Sensibilität kein neues Miteinander? Die Philosophin Svenja Flaßpöhler beobachtet, dass eine eigentlich positive Entwicklung gerade ins Gegenteil zu kippen droht. Identität, gendergerechte Sprache, politische Korrektheit - bei solchen Themen stünden auf allen Seiten oft nur noch Gefühle im Vordergrund; man sucht Schutz vor Verletzung, igelt sich ein oder wird aggressiv. Die Gesellschaft zersplittert, Meinungsblasen werden wichtiger als rationale Auseinandersetzung, der Diskurs fährt sich fest. Wir müssen neu lernen, so Flaßpöhler, Widersprüche auszuhalten und über sie zu streiten. Ohne Resilienz, also besonnene Widerstandskraft, werde uns das nicht gelingen. "Sensibel" ist ein kluges Buch über die Dialektik unseres reizbaren Zeitgeistes und über Wege, seine Blockaden zu überwinden.

Julia Franck: Welten auseinander

Eine "Nomadenkindheit" nennt Julia Franck die Anfangsjahre ihres eigenen Lebens zwischen Ostberlin, Schleswig-Holstein und dann Westberlin. In ihrem neuen Buch schildert die Autorin ihre ebenso freien wie unbehüteten Jahre unter Erwachsenen, die sich als Bohèmiens um sich und ihre Kunst, aber kaum um die Kinder kümmerten. Die Erfahrung, anders zu sein. Die Suche nach einem eigenen Weg, einer eigenen Sprache. Ihr Milieu und das der anderen Kinder und Jugendlichen liegen "Welten auseinander". Im Grunde, auch das meint der Titel, leben wir aber alle in unserer ganz eigenen Wirklichkeit: "Wir erinnern uns an Ereignisse und unsere nächsten Menschen vollkommen unterschiedlich - so unterschiedlich wie wir für uns selbst und voneinander träumen." Kein Roman, kein Memoir - Julia Franck sucht mit diesem leisen, intensiven Buch nach der "Fremden", die sie selber ist: in Erinnerungen an schöne und schmerzhafte Momente, die aus ihr eine Schriftstellerin gemacht haben.
(3sat)
Länge: ca. 30 min.
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Deutsche TV-Premiere: So, 31.10.2021, Das Erste
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