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Das Wort "Gulag" ist die Kurzform für "Glawnoje Uprawlenije Lagerej", zu Deutsch "Hauptverwaltung der Lager" und bezeichnet weder ein Gefängnis noch einen geografisch genau festlegbaren Ort, sondern ist der administrative Ausdruck einer Denkweise. Er ist Synonym für das wohl dunkelste Kapitel der ehemaligen Sowjetunion. Die Geschichte der Lager beginnt 1920 mit der Errichtung des ersten Gulag auf den Solowki-Inseln, in das Oppositionelle aller Couleur gesperrt werden und das später Alexander Solschenizyn als Vorbild für seinen Roman "Der Archipel Gulag" dient. Mit der Schließung der Lager im Jahr 1960 ist ihre Geschichte aber noch nicht zu Ende, denn es leben noch immer Menschen dort, zumeist Nachfahren ehemaliger Häftlinge. Der Film macht den Versuch, vorgefassten Meinungen zu entgehen und in ein anderes, tiefgründigeres und geheimnisvolleres Russland einzutauchen, in das Russland der Schweigenden, die weder Memoiren noch Zeugenberichte hinterlassen haben. Diese Menschen in den Dörfern und Werkstätten machten fast 40 Jahre lang den Großteil der Bevölkerung in den Lagern und Regionen aus, die von der Zentralen Lagerleitung verwaltetet wurden.
Die Filmemacher beschränken sich auf die Beschreibung der großen Lager im Norden, denn das waren die extremsten und mythischsten, die Solowki-Inseln im Weißen Meer und Kolyma im Nordosten, 5000 Kilometer von Alaska entfernt.
Die Filmemacher beschränken sich auf die Beschreibung der großen Lager im Norden, denn das waren die extremsten und mythischsten, die Solowki-Inseln im Weißen Meer und Kolyma im Nordosten, 5000 Kilometer von Alaska entfernt.
(arte)