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Eine der bekanntesten Münchnerinnen feiert ihren 90. Geburtstag: Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Sie verbrachte ihre Kindheit im Versteck vor den Nazis, ihre geliebte Großmutter wurde in Theresienstadt ermordet. Aber Charlotte Knobloch kehrte ins Leben zurück mit einem klaren Ziel: Sie kämpft seit vielen Jahrzehnten dafür, dass aus dem Nebeneinander von Juden und Nicht-Juden ein echtes Miteinander wird. Für Charlotte Knobloch war es nach dem Holocaust zunächst undenkbar, dass ihrer Zukunft in Deutschland und in München liegen könnte. Aber sie blieb mit ihrer Familie. Heute schwärmt sie von München: "Es ist meine Heimat. Ich habe die Münchner so gerne, die Menschen, sie sind eine besonderes 'G'wachsl', wie man so schön sagt, sie sind einfach toll." Als Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde holte sie im Jahre 2006 mit dem Neubau des jüdischen Gemeindezentrums und der Einweihung der neuen Hauptsynagoge Ohel Jakob das jüdische Leben in die Mitte der Stadt zurück. Als Präsidentin des Zentralrats der Juden (2006-2010) schaffte sie es, dass jüdische Organisationen wieder Vertrauen zu Deutschland und seiner demokratischen Entwicklung fassten. Nach einem 90-jährigen Leben in diesem Land ist sie heute überzeugt: "Wir sind da, und wir bleiben da. Das ist mein Satz und an dem halte ich mich fest."
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 30 min.