Folgeninhalt
Turin, im Februar 2006. Für die olympischen Spiele der Superlative aus heimischer Sicht ist alles angerichtet: Im Olympia-Kader Österreichs sind eine ganze Reihe Ausnahme-Athletinnen und Athleten, allesamt in Topform. Auch die Hoffnung, dass Langläufer und Biathleten Medaillen nach Hause bringen, ist mehr als berechtigt. Die Olympischen Spiele von Turin sollten ein Glanzlicht für den österreichischen Sport werden. Und bis zum Abend des 18. Februars 2006 sieht es genau danach aus: Österreicherinnen und Österreicher erkämpfen Medaille um Medaille. Doch von Anfang an liegt ein dunkler Schatten auf einigen der Erfolge. Nach den vier Jahre zuvor abgehaltenen olympischen Spielen in Salt Lake City wurde österreichischen Langläufern und Biathleten Doping unterstellt und ihr Erfolgstrainer Walter Mayer für die Spiele in Turin gesperrt. Als sich Mayer dann in Turin dem heimischen Fernsehpublikum in einem ORF-Interview präsentiert, sieht das IOC rot. Am Abend des 18. Februar 2006 stürmen Carabinieri mit Maschinenpistolen im Anschlag Unterkünfte in Pragelato und San Sicario und durchsuchen österreichische Langläufer und Biathleten. Fest davon überzeugt: hier wird gedopt. Das Österreich-Haus in Sestriere mutiert von einer Heimstätte feucht-fröhlicher Feierlichkeiten in ein Zentrum für Krisenmanagement. Es folgen Jahre der Aufarbeitung des Turiner Doping-Skandals. Am Ende werden zwei Trainer und sieben Athleten gesperrt, manche von ihnen lebenslang. Und drei Beteiligte strafrechtlich verurteilt. Die Dokumentation Österreichs große Skandale - Die Doping-Affäre von Turin rekonstruiert die Ereignisse von damals teils minutiös, beleuchtet die Hintergründe, lässt Involvierte zu Wort kommen. Und gibt den verschiedenen Narrativen und Deutungsmöglichkeiten Raum, sodass das Publikum am Ende selbst entscheiden kann: Wer ist Opfer und wer ist Täter.
(ORF)





