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In den Fischereibetrieben Cuxhavens und am Steubenhöft, von wo aus Tausende nach Amerika auswanderten, leben maritime Traditionen fort. Hier beginnt die Reise von der Elbe bis zur Jade. Gleich "um die Ecke", im Land Wursten an der Weser, erfand ein cleverer Fischer die Krabbenpulmaschine. Die Krabben werden von einer bunten Kutterflotte gefangen, die in kleinen Sielhäfen zu Hause ist. Ihr Reich ist das Wattenmeer. Es ist eine amphibische Welt zwischen Land und See, wo man trockenen Fußes über den Meeresgrund wandern kann. Auf den Salzwiesen am festen Ufer wächst Röhrkohl, ein merkwürdiges, altertümliches Gemüse, heute eine seltene Delikatesse. Die Ära der Dampfschiffe wird von der Schifffahrts-Compagnie in Bremerhaven gehütet - in Form von zwei Oldtimern. Einer von ihnen ist der Dampfeisbrecher "Wal", nach 70 Jahren noch immer in Fahrt. Zu Gast auf einem Patrouillenboot der Küstenwache geht es Weseraufwärts nach Bremen, der traditionsreichen Hafen- und Schiffbauerstadt. Ebbe und Flut, der Puls des Meeres, schlagen sogar bis in die Nebenflüsse hinein - wie in die Hunte. Auf ihr können Frachtschiffe nur bei Hochwasser fahren, bis in den Hafen von Oldenburg. Sogar das Zwischenahner Meer, ein Binnensee, hat Verbindung zur Nordsee. Wie sonst fänden die Aale den Weg dorthin, Tiere, die mal Salzwasser-, mal Süßwasserfische sind? Über die Jade, die nahe Oldenburg beginnt, führt die Reise wieder nach Norden. Ziel ist der Jadebusen mit dem weltweit einzigen schwimmenden Moor vor den Deichen von Butjadingen. Am Jadebusen liegt auch der Künstlerort Dangast und mittendrin der Leuchtturm Arngast. In Wilhelmshaven wird man auf Schritt und Tritt an die deutschen Marinetraditionen erinnert. Weiter draußen in der Jademündung vor der unbewohnten Insel Minsener Oog, müssen die Pricken ständig erneuert werden, dünne astlose Bäumchen, die der Schifffahrt den Weg durch die untiefen Gewässer weisen. Dort richtet sich alles ganz besonders nach Ebbe und Flut, nach dem Rhythmus der Gezeiten.
(3sat)
Länge: ca. 60 min.