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Die Elbe ist mehr als nur ein Fluss. Durch Ebbe und Flut prägt der Gezeitenstrom die gesamte Unterelbe. Auf den 100 Kilometern zwischen Hamburg und der Mündung in die Nordsee findet sich dadurch eine Region voller Gegensätze: einsame, unberührte Naturidylle neben hektischer Geschäftigkeit, nicht nur am Tor zur weiten Welt. Die filmische Reise auf der Unterelbe beginnt am Hamburger Elbufer, wo gigantische Containerschiffe über den Elbgrund schrammen, vorbei an Hamenfischern, denen Ebbe und Flut die Netze füllen. Direkt vor dem Hamburger Hafentor liegt, einzigartig in Europa, das Süßwasserwatt. Das kostbare Ökosystem ist bedroht wie der tropische Regenwald. Weiter stromabwärts, auf der niedersächsischen Elbseite, erwacht eine graue Festung aus ihrem Dornröschenschlaf. Das Alte Land, der größte Obstgarten Nordeuropas, bietet im Frühling ein Blütenmeer. Nicht weit davon entfernt, auf der Elbinsel Krautsand, werden die Freifall-Boote gebaut, die im Notfall Menschenleben retten. Am schleswig-holsteinischen Ufer der Elbe gehen die letzten Binsenschneider durchs Watt, ein knochenharter Beruf ohne Zukunft. Ebenfalls fast ausgestorben und vergessen ist das traditionelle Handwerk der Bandreißer. In den von ihnen gefertigten Fässern ohne Metall wurde einst die Butter transportiert, in einer Zeit, als das Segeln noch kein Freizeitvergnügen war. Seither hat sich die Elbe stark verändert. Der Mensch greift in ihren Lauf ein. Auf den Spuren der großen und kleinen Geheimnisse der Elbe geht es weiter nach Glückstadt. Dort wird der kleine Silberling aus der Nordsee zum Matjes. Die Ufer der Elbe zwischen Glückstadt und Wischhafen liegen so weit auseinander, dass sie an dieser Stelle nur noch durch die Fähre verbunden sind. Zur maritimen Geschichte der Unterelbe gehören auch die liebevoll restaurierten Frachtsegler. Etwas weiter flussabwärts dreht sich eine Archimedische Schnecke. Kurz hinter Otterndorf bei Cuxhaven verlässt die Elbe ihr Flussbett und vereint sich mit der rauen Nordsee.
(NDR)
Länge: ca. 90 min.