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Es waren nicht Könige, Ritter und Armeen, deren Streit das Europa des zwölften Jahrhunderts bewegte, es war der Streit eines Heiligen und eines Gelehrten. Auf der einen Seite dieses theologischen Preiskampfs stand Bernhard von Clairvaux, ein strenger Zuchtmeister seiner Kirche, die andere Seite hatte Peter Abaelard bezogen, der bekannteste Lehrer seiner Zeit. Während der eine eher ländlich und spirituell war, gab sich der andere urban und rational. Als die beiden im Jahre 1140 beim Konzil von Sens aufeinander trafen, repräsentierten sie die entscheidende Wahl, vor die sich das Christentum jener Tage gestellt sah. Doch um das entscheidende Duell der Denker winden sich noch weitere Geschichten: Während der eine sich noch vor vielen Päpsten zu einer der maßgeblichen Figuren der Christenheit aufschwang, war der andere Zeit seines Lebens geprägt von seiner unglücklichen Liebe zu Héloise: zwei Männer, die sich trotz allem zu ähnlich waren, um miteinander in Frieden leben zu können.
(SWR)