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Durch die Nacht mit ...

D, 2002–

Durch die Nacht mit ...
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Marwan Hamed und Rafi Pitts in Kairo

Folgeninhalt
Nur wenige Monate nach dem Sturz von Präsident Husni Mubarak mischt sich in das Gefühl des Aufbruchs die erste Katerstimmung. Gewalttätige Zusammenstöße zwischen Kopten und Muslimen zeigen, wie fragil das neue Ägypten ist: Oppositionelle werden aus den Gefängnissen entlassen, aber auch wieder verhaftet. Die ersten freien Parlamentswahlen stehen bevor, in den Kaffeehäusern versammeln sich die Menschen, um über die Zukunft zu diskutieren und die Vergangenheit aufzurechnen. Auch am Drehabend kommt es zu Unruhen. Dennoch ziehen Pitts und Hamed davon unbeeindruckt in die Nacht. Viel mehr bewegt sie, was die Spannungen in Kairo bewirken könnten. Pitts wünscht sich, dass der "arabische Frühling" auch das iranische Regime ins Schwanken bringt und er bald wieder in seiner Heimat Filme drehen kann; Hamed fürchtet, dass die Revolution sein Land islamisieren könnte. Gemeinsam besuchen sie die Schauplätze der jüngsten Geschichte: den berühmten Tahrir-Platz, der 18 Tage lang Dreh-und Angelpunkt der ägyptischen Revolution war, die Kasr el Nil-Brücke, über die die Panzer und Wasserwerfer kamen, das legendäre "After Eight"- Cafe, versteckt in einer schmalen Gasse mit zwei Ausgängen, in dem sich Wortführer der Revolution zum Kartenspielen treffen und das moderne Viertel Zamalek, in dem die Facebook und Twitter-Generation ausgeht, die diese Revolution ins Rollen gebracht hat. Die Filmemacher begegnen Aktivisten und Fußballfans und fahren allein über den sonst so lebhaften Nil. Sie resümieren über die Zukunft ihrer Länder und lassen uns an ihrer Sicht teilhaben. [ARTE Zusatz] Rafi Pitts (43), einer der bekanntesten Vertreter des iranischen Kinos, hat schon immer zwischen dem Iran und dem Westen gelebt. Er wuchs in Teheran als Sohn eines englischen Malers und einer iranischen Szenenbildnerin auf und spielte bereits als Kind in mehreren iranischen Filmen mit. Nach der islamischen Revolution im Jahr 1979 zog Pitts mit seiner Mutter nach London, wo er später eine Filmschule besuchte. In den 90ern arbeitete er in Frankreich als Produktionsassistent und drehte eigene Kurzfilme. Für sein preisgekröntes Spielfilmdebüt "Die fünfte Jahreszeit" (1997) kehrte Pitts zum ersten Mal nach 15 Jahren in den Iran zurück - und hat seitdem jeden seiner Filme dort gedreht, obwohl die Zensur Unsicherheiten, lange Verzögerungen und erhebliche Kosten verursacht. 2006 überzeugte er das Berlinale-Publikum mit resigniertem Neorealismus in "It"s Winter". "Zeit des Zorns" lief 2010 sogar im Wettbewerb der Berlinale und handelt von der Gewalt bei politischen Demonstrationen - nur wenige Monate, nachdem im Iran der Wahlbetrug des Regimes aufflog und hunderte von Menschen bei den Demonstrationen getötet, verletzt und verhaftet wurden. Nachdem Pitts" Kollege und Freund, der iranische Regisseur Jafar Panahi und mehrere andere Filmschaffende verhaftet und zu langen Berufsverboten verurteilt wurden, entschied Rafi Pitts, nicht mehr in den Iran zurückzugehen. Marwan Hamed (33), Sohn eines berühmten ägyptischen Drehbuchautors und einer Journalistin, absolvierte 1999 die Filmhochschule in Kairo. Nach einigen Jahren als Regieassistent gelang Hamed der internationale Durchbruch mit seinem gefeierten Kurzfilm "Lili". 2006 folgte der Spielfilm "Das jakobinische Haus" nach einem Roman von Alaa Al Aswany. Der in der arabischen Welt berühmte Roman wurde zu einer wichtigen Schrift für die regierungskritische Kijafa-Bewegung, die seit 2004 für eine Verfassungsänderung und freie Wahlen kämpft - und eine der Initiatoren der Revolution im Februar 2011 war. Nach seiner Weltpremiere bei der Berlinale 2006 löste "Das jakobinische Haus" in seiner Heimat Empörung aus: 112 Abgeordnete der Regierungspartei reichten eine Petition gegen den Film ein, da er mit seiner Darstellung von korrupten Politikern, gewalttätiger Polizei und Homosexualität das Land diffamiere. Die Petition scheiterte, "Das jakobinische Haus" wurde ein Kassenschlager in Ägypten und verkaufte sich gut im Ausland - eine kleine filmische Revolution in dem Land, das als "Hollywood der arabischen Welt" gilt und in dem die Zensur alles bis auf seichte Unterhaltungsstreifen schnell als anti-islamistisch oder unpatriotisch abstempelt. Beim diesjährigen Cannes Festival war Marwan Hamed mit "18 Days" vertreten, einer Sammlung von zehn Kurzfilmen über die Zeit zwischen dem Beginn der Demonstrationen und Mubaraks Sturz am 11. Februar dieses Jahres.
(arte)
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Keine geplanten Ausstrahlungen.
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Di, 05.07.2011, arte
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