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55

Meine Kindheit ...

D, 2010–2011

Meine Kindheit ...
  • 55 Fans
  • Serienwertung0 15294noch keine Wertungeigene: –
201

Meine Kindheit ... in der Weihnachtszeit

Folgeninhalt
Im Hause Adenauer machten in der Vorweihnachtszeit die Engel mit etwas Lametta auf sich aufmerksam. Für die Kinder ein eindeutiger Hinweis auf himmlische Tätigkeit. "Schreibt mal auf, was Ihr euch vom Christkind wünscht", rieten die Eltern. Am zweiten Weihnachtstag kam die Großfamilie Adenauer dann alljährlich in Rhöndorf zusammen. Vor der Bescherung mussten die Kinder ein mehrstrophiges Gedicht oder ein Lied vortragen. "Schweiß und Tränen" hätten sie geschwitzt, "damit das fluppte", erinnert sich Sven Georg Adenauer, der Enkel von Konrad Adenauer, heute Landrat in Gütersloh. Im Publikum saßen immerhin der Bundeskanzler und siebzig bis achtzig Verwandte. Mit der Strenge sei es anschließend vorbei gewesen und Konrad Adenauer konnte durchaus mit den Enkeln auf dem Boden knien und mit der Modelleisenbahn spielen. 1920, als Adenauer Oberbürgermeister der Stadt Köln war, wurde Agi Hartfeld auf der "schäl Sick", der "falschen Seite rechts des Rheins", geboren. Sie war die Älteste von drei Kindern. Aus "Tutti" , ihrer kleinen Schwester, wurde später die Schauspielerin Trude Herr. Die Familie wohnte in einem Arbeiterviertel, die Luft roch nach der benachbarten chemischen Fabrik. Auf den Tisch kamen in der Regel "Möhrchen" - auch an Weihnachten, wenn ihnen nicht der Pfarrer ein Stück Fleisch für die Festtage schenkte. Auch die Weihnachtswünsche der Kinder waren bescheiden. Agi träumte von einer großen Schüssel Feldsalat - "ganz für sich allein", und Trude freute sich über Stoffreste jeder Art für ihre Theaterkostüme. Der 1966 in Bochum geborene Schriftsteller und Kabarettist Frank Goosen war Einzelkind, hatte zwei "Ommas" und seine nächstrangige Verwandte lebte in Kanada. Er bekam in der Regel das, was er sich wünschte, und oft noch einen Bagger oben drauf. Aber das Schönste an Weihnachten blieben doch immer "Ommas Rouladen", die es alljährlich gab. Schon nachmittags stand er mit in der Küche und sah zu, wie "Omma" das Rindfleisch mit einer ordentlichen Portion Senf einstrich und die Pfannen tanzen ließ. Auch bei Familie Goosen wurde viel Wert auf Rituale gelegt: "Erst die "Rouladen", lacht Frank Goosen, " und dann erzählte der Opa, dass früher alles besser war". Immer gleiche und vor allem immerwährende Weihnachten wünscht sich "Tante Milla" aus Heinrich Bölls Satire "Nicht nur zur Weihnachtszeit". An eine Tante mit diesem Namen kann sich Bölls Neffe Clemens zwar nicht mehr erinnern, aber an jede Menge schrullige Verwandtschaft. Die Großfamilie Böll lebte nach dem Krieg in einem "besetzten" Haus in Bayenthal, oben unter dem Dach schrieb Heinrich, im Garten tobten die neun Kinder. An Heiligabend wurde bei den Bölls gebadet, erst am 25. Dezember gab es die Bescherung. Besonders genossen hat Clemens Böll die Gänge in die nächtliche Christmette. Nicht etwa, weil er besonders fromm gewesen wäre, sondern weil er schon mit dreizehn Jahren angefangen hatte zu rauchen. Auf dem Weg zur Kirche konnte er das unbemerkt von den Eltern tun. Und noch wichtiger: In der Kirche traf man Mädchen. Nilgün Özel kam 1966 als Sechsjährige mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland. Ein doppelter Kulturschock, war sie doch in einer Großstadt aufgewachsen und landete nun in einem kleinen Dorf im Hochsauerland. Christliche Traditionen hatte sie in der Türkei nie kennen gelernt. Ab 1967 ging sie in eine katholische Grundschule. "Es interessierte den Lehrer nicht, wer Muslim war". Und so sang auch Nilgün "Oh du fröhliche" und "Ihr Kinderlein kommet", obwohl Heiligabend in ihrer Familie ein Tag wie jeder andere war. Vor einigen Jahren feierte Nilgün Özel mit Freunden das erste Mal deutsche Weihnachten. "Herrlich" fand sie den Abend, zumal sie ja auch problemlos alle Lieder mitsingen konnte.
(WDR)
Länge: ca. 45 min.
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Fr, 17.12.2010, WDR
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