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Nach einem kurzen Sommer erlebt der Yellowstone-Nationalpark erneut eine Zeit des Wandels. Der Herbst hält Einzug und ein besonderes Schauspiel beginnt. Bei der Brunft der mächtigen Wapiti-Hirsche kommt es zu spektakulären Kämpfen um die Vorherrschaft über Weibchen und Revier. Biber bessern ihre kunstvollen Dämme aus, mit denen sie Bäche zu Seen stauen. Vögel und Eichhörnchen sammeln Vorräte für die kalte Jahreszeit, Grizzlybären fressen sich schnell noch zusätzliches Fett an für den langen Winterschlaf, bevor sie sich in ihre Höhlen zurückziehen. Schon fällt in den Bergen der erste Schnee, und die Hänge leuchten in den Farben des Herbstes. Kaum irgendwo sonst auf der Welt schillern die Herbstblätter so intensiv wie in Yellowstone. Wenn sie spüren, dass sich der Winter ankündigt, ziehen Gabelböcke und Wapitis in langen Trecks hinaus auf die umliegenden Weiden und Äcker. Dabei verlassen sie die Sicherheit, die ihnen der älteste Nationalpark der Welt bietet. Wildtiere kümmern sich nicht um Parkgrenzen und vom Menschen willkürlich festgelegte Zonen. Außerhalb der Parkgrenzen sind die Wapitis "vogelfrei" und dürfen geschossen werden. Die Hirsche machen sich im angrenzenden Farmland über das spärliche Futter für Rinder und Pferde her, sehr zum Leidwesen der Cowboys. Von den erst 1995 wiederangesiedelten Wölfen folgen viele den Wapitihirschen über die Parkgrenzen hinaus. Einige Farmer, die um ihre Rinder fürchten, greifen zur Waffe, manche belassen es jedoch bei Warnschüssen. Auf den Winterweiden der Gabelböcke liegen heute die größten Gasfelder der USA, von Straßen zerschnitten. Rasenden Autos sind selbst die schnellsten Antilopen der Welt nicht gewachsen, und viele werden überfahren.
(mdr)
Länge: ca. 45 min.