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In der Zeit des 'Kalten Krieges' öffnet Berthold Beitz die Märkte in Richtung Ostblockstaaten. Die Ost-Geschäfte bringen den Konzern jedoch in höchste Liquiditätsnot und rufen Kritiker von Beitz auf den Plan. Die Finanzprobleme werden schließlich mit politischer Hilfe behoben, an die allerdings unmissverständliche Bedingungen geknüpft werden: 1. Sofortige Umwandlung des Privatbesitzes in eine Aktiengesellschaft, möglicherweise über eine Stiftung. 2. Berthold Beitz soll sich aus dem Geschäft zurückziehen. Beitz wird zum Vorsitzenden des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die 96% des Aktienkapitals hält. In dieser Funktion agiert er nun scheinbar nicht mehr im Zentrum des Geschehens. Inzwischen ist die Strukturkrise im Stahl ganz offensichtlich und Krupp gerät wieder zweimal in arge Geldnot (1974 und 1976). Da meldet sich Berthold Beitz mit einer verblüffenden Idee zurück: Er macht dem persischen Schah Reza Pahlewi eine Beteiligung von 25,04% schmackhaft. Das bringt zunächst mehrere Hundert Millionen in die leeren Kassen, zwei Jahre später, 1976, realisiert Beitz die Option und kassiert weitere 1,3 Milliarden 'Fresh Money'. Intern hat Krupp mit zahlreichen unerfreulichen Problemen zu kämpfen. Nach vielen Wechseln in der Führungsspitze holt Berthold Beitz 1986 Gerhard Cromme zu Krupp, einen Strategen mit Weitblick, der weiß, dass die deutsche Stahlindustrie nur im Verbund die Chance hat, weltweit konkurrenzfähig zu sein. Drei spektakuläre Operationen führen ihn zum Ziel: 1. Die Operation Rheinhausen - eine vorprogrammierte Stillegung, die Ende November 1987 den dramatischsten Arbeitskampf in der deutschen Wirtschaftsgeschichte auslöst. 2. Die Operation Hoesch - eine echte 'feindliche Übernahme', die 1991 unter größter Geheimhaltung beginnt und 1992 mit der Einverleibung von Hoesch abgeschlossen wird. Und 3. schließlich die Operation Thyssen, angekündigt als weitere 'feindliche Übernahme' des Großen durch den Kleinen, hinter den Kulissen aber generalstabsmäßig als Fusion geplant, der Hoesch und der Stahlstandort Dortmund zum Opfer fallen werden. Berthold Beitz, die 'Graue Eminenz' bei Krupp und die wichtigsten Beteiligten des 'Stahlkrimis an der Ruhr' erzählen im Film in nie gehörter Offenheit, was sich hinter den Kulissen abgespielt hat, wie der Poker zwischen Wirtschaft, Politik und Beschäftigten wirklich abgelaufen ist.
(EinsPlus)
Länge: ca. 45 min.