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Wind, Schnee und bis zu minus 40 Grad Kälte - und das fast neun Monate im Jahr - bestimmen das Leben im hohen Norden Kanadas. Die Menschen in der arktischen Region Nunavik leben in kleinen, Hunderte Kilometer voneinander entfernten Gemeinden. Nur mit Hilfe widerstandsfähiger Kleinflugzeuge lässt sich das Leben hier aufrechterhalten. Mit ihnen gelangen Lebensmittel und Baumaterial in die entlegensten Winkel des Landes. Außerdem werden mit ihnen regelmäßig Kranke ausgeflogen. Zu den erfahrenen Piloten gehört auch die 34-jährige Anouk Alarie. Nunavik ist der nördlichste Teil der kanadischen Provinz Québec. Etwa 9.000 Angehörige der Inuit leben in einem Gebiet so groß wie Frankreich. Vor knapp 40 Jahren waren die meisten noch Nomaden. Doch in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts drängte die kanadische Regierung die Inuit massiv dazu, sesshaft zu werden. Seitdem kämpfen sie darum, ihre Sprache - das Inuktitut - und die alten Traditionen zu bewahren. Bis heute gehen die Männer mehrmals die Woche zum Eisfischen und jagen Wölfe, Elche oder Robben - wenn auch nicht mehr mit Hunden, sondern mit Motorschlitten. In Salluit, dem entlegensten und mit knapp über 1.000 Einwohnern zugleich größten Ort auf Anouks Flugroute, lebt die Französischlehrerin Mélanie Legare. Sie wollte nur ein Jahr bleiben, doch dann verliebte sie sich in Charlie, ihren heutigen Ehemann. Das war vor vier Jahren. Seitdem stellt sie sich täglich den Herausforderungen des Lebens in der Arktis. So muss Wasser von einem See per Tanklaster angeliefert werden, weil jede Wasserleitung sofort einfrieren würde. Und als ihr Mann im letzten Jahr eine Notoperation an der Hand hatte, musste diese per Telefon dirigiert werden, weil das Rettungsflugzeug nicht kommen konnte. Trotzdem will Mélanie Legare auf die Flugzeuge nicht verzichten. Sie sagt: "Die Flugzeuge sind für uns extrem wichtig, wenn es keine gäbe, würden hier Leute sterben."
(arte)
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