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Der rohe, brutale Rock, der seinen Ursprung in den Vibrations der Straße hat, der Rock aus den Industriestädten, ist mit Sicherheit der, der seiner wahren Natur am nächsten kommt. Niemand verkörpert das Knistern in der Luft, den satten Ton und das Animalische, die das Wesen des Rocks ausmachen, besser als Iggy Pop. Alles begann 1969 in Detroit mit The Stooges, den Urvätern der mal als Heavy Metal, mal als Hard Rock bezeichneten Bewegung, den Vorreitern des Glam Rocks. Sie waren auch die Begründer der Sounds und Exzesse, die für die Punk-Bewegung der späten 70er Jahre typisch sind. Zu dieser Zeit war Rock untrennbar mit politischem Handeln verbunden, und die Stooges und MC5 wurden schnell zum Sprachrohr einer Bewegung mit subversivem Gedankengut und linksradikalen Ansichten, die der Black Panther Party nahe stand. Schließlich trat der Free Jazz als neue intellektuelle Referenz der Schwarzen aufs Parkett und beeinflusste die Musik von Iggy und den Stooges hörbar. Im August 1969 wurde das erste Album der Stooges veröffentlicht. Es enthält Stücke, die Musikgeschichte schrieben, etwa "1969", "I Wanna Be Your Dog" und "No Fun". Bei ihren Live-Auftritten konnte keiner den Stooges das Wasser reichen: Iggy Pop nahm vor seinen Auftritten starke halluzinogene Drogen, zerdepperte Flaschen, kroch über die Bühne, zog sich aus, wälzte sich in Glasscherben und gefährdete mit seinem Tun - ohne es zu merken - sein Publikum. Mitten in den 70er Jahren führte diese selbstzerstörerische Energie zum Zusammenbruch Iggys. Er konnte keine Konzerte mehr geben, lebte mit seinen Freunden zurückgezogen in einer Villa in Los Angeles und dröhnte sich mit Drogen zu. Es war David Bowie, der ihn schließlich aus seiner Abwärtsspirale holte. In den 80er Jahren feierte Iggy sein Bühnen-Comeback. 2004, inmitten der Revival-Welle, beschloss Iggy Pop, die Stooges wieder neu zu formieren und weiterzumachen. Die Dokumentation zeigt einen Ausschnitt aus einem Pariser Konzert von 2007" - wir erleben einen Iggy Pop, der auf der Bühne noch immer ganz der Alte und dessen Musik noch genauso kraftvoll ist. Iggy ist in der Tat die unglaublichste, immer noch aktive Rock-Ikone. Vor allem erlebt der Zuschauer ihn aber hautnah im Gespräch. In einem ausführlichen Interview enthüllt er die wichtigen Etappen seines Lebens und wie er zum Vorreiter des Hard Rocks und Punks wurde. Außerdem spricht er über die Großen, die ihn musikalisch beeinflussten, von Little Richard und Chuck Berry bis hin zu Jim Morrison.
(arte)
Länge: ca. 45 min.





