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Es gibt einen Ort in Ligurien, der das kleinste und unbekannteste "Fürstentum" der Welt ist: Seborga. Gerade mal 2.000 Menschen leben hier, einer davon ist Giorgio der Erste. Der gelernte Blumenhändler, der hier geboren ist, hat es mittlerweile weit gebracht: Er regiert heute als Fürst sein malerisches Dorf hoch oben über der Blumenriviera. Seit die Dorfbewohner ihren Fürsten 1993 in freier Wahl bestimmt haben, wollen sie nun die Unabhängigkeit von Italien erreichen. Deshalb strengt Giorgio der Erste eine Klage nach der anderen an - angeblich sogar beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Doch bis zur "Unabhängigkeitserklärung" hat Seine Majestät einen Mitregenten, nämlich den nach den demokratischen Regeln des Staates Italien gewählten Bürgermeister. Der Film erzählt vom Leben im Dorf und seinen Protagonisten: Vom Fürsten, der an die Dorfgeschichte anknüpfen will und sich in eine Reihe mit den Tempelrittern stellt; vom Niedergang des Blumenhandels in Ligurien und dem Versuch, mit dieser illustren Geschichte das Geschäft mit den Touristen anzukurbeln. Aber die Dokumentation zeigt auch verschmitzte Träumer, die an ihren Fantasien festhalten wollen und sich in einem immer gleichförmiger werdenden Europa zu behaupten versuchen.
(arte)
Länge: ca. 30 min.