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Er hatte mindestens so viele Begabungen wie der nach ihm benannte Butterkeks Zähne: Gottfried Wilhelm Leibniz war Mathematiker, Philosoph, Diplomat, Ingenieur, Historiker - und ersann den Urahn des modernen Computers. Mit seinen mehr als 1.000 Briefpartnern schuf Leibniz an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert ein weltumspannendes intellektuelles Netzwerk. Eine unerwünschte Nebenwirkung: die ersten Plagiatsvorwürfe. Der prominente englische Naturforscher Isaac Newton behauptete, die Differential- und Integralrechnung vor Leibniz entdeckt zu haben. Unumstritten dagegen, dass Leibniz die erste mechanische Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten konstruierte und ein binäres Zahlensystem entwickelte, das noch heute die Grundlage für die digitale Datenverarbeitung bildet. Dem Philosophen Leibniz verdanken wir die Behauptung, dass unsere Welt "unter allen möglichen die beste" sei. Wie aber lassen sich dann Kriege und Katastrophen erklären? Diesen scheinbaren Widerspruch versucht Leibniz in seinem Theodizee-Argument aufzulösen. Schließlich ist Gott für ihn der größte Rechenkünstler überhaupt. Hintergrundinformationen: "Wissenschaft wird von Menschen gemacht." Nach diesem Satz von Werner Heisenberg widmet sich die neue Sendereihe berühmten Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Forschungsbereichen. In 16 Folgen präsentiert der Bestsellerautor und Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Ernst Peter Fischer Menschen, die mit ihren Entdeckungen unsere Welt verändert haben. Unter den vorgestellten Forschern sind Albert Einstein, Max Planck als der Vater der Quantentheorie oder Carl Friedrich Gauß, der große Mathematiker, aber auch Universalgelehrte aus früheren Jahrhunderten wie Gottfried Wilhelm Leibniz oder Johannes Kepler. Ihre Erkenntnisse bilden noch heute die Grundlage vieler Wissenschaften. Ernst Peter Fischer stellt diese herausragenden Forscherpersönlichkeiten, ihre Lebensgeschichte und Entdeckungen auf spannende Weise vor. Der diplomierte Physiker, promovierte Biologe und habilitierte Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer (geb. 1947) ist Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Universität in Heidelberg. Außerdem arbeitet er frei als Wissenschaftsvermittler und Berater. Ernst Fischer ist Autor zahlreicher Bücher und Hör-CDs. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Sartorius-Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (2004).
(ARD-alpha)
Länge: ca. 15 min.