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Sie ist zum Sammeln verdammt - per Gesetz und weltweit. Täglich gehen bei der Deutschen Nationalbibliothek 1.400 Bücher und Tonträger ein. Ständig muss erweitert, vergrößert, angebaut werden. In der Dokumentation geht es um die turbulente Historie, aber auch und vor allem um das lebendige Heute: das staunenswerte Innenleben der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Im Oktober 1912 wurde sie als die legendäre Deutsche Bücherei in Leipzig gegründet. Da hatte die Stadt an der Pleiße das konkurrierende Frankfurt am Main längst als Buchstadt abgehängt. Es war nur folgerichtig, hier alle Werke zu archivieren, die in deutscher Sprache gedruckt und verlegt wurden oder sich im Ausland mit uns Deutschen, mit unserer Kultur beschäftigten. Bis zur teilungsbedingten Gegengründung in Frankfurt am Main 1947 wohnte in Leipzig das 'Gedächtnis der Deutschen'. Seit 1990 wird es in beiden Städten gleichberechtigt und arbeitsteilig permanent aktualisiert. Die Dokumentation fürt vom einstigen 'Giftturm', in dem der Schriftsteller Erich Loest in den 70er-Jahren den verbotenen Karl May lesen durfte, wie er erzählt, bis nach ganz unten in die Hightech-Kellerräume, wo die Energie von 48 Erdwärmesonden gebändigt wird, wie der Direktor Michael Fernau begeistert schildert. Außerdem schaut die Kamera ins Musikarchiv, in das Buch- und Schriftmuseum und natürlich in die weißen Büchertürme, die als Magazine unübersehbar ins Himmelblau ragen. Eine sonst verborgene Welt des Wortes und seiner menschlichen Hüter wird vermessen. Und unermüdlich kämpfen die Mitarbeiter in der Poststelle tagtäglich mit dem Teppichmesser gegen die gut verschweißten Verpackungen tausender Neuerscheinungen.
(Tagesschau24)
Länge: ca. 30 min.