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Gerade mal zwei Monat ist Peter Altmaier im Amt - und hat in den vergangenen Tagen mit spektakulären Interviews für eine Menge Verwirrung gesorgt: Wenn Deutschland sein ehrgeiziges Ziel, die Energiewende, wirklich erreichen wolle, so der neue Bundesumweltminister, dann bedürfe es "riesiger Anstrengungen". Bislang seien die notwendigen Fortschritte "nicht ausreichend sichtbar". Und es komme "in der Politik immer wieder vor, dass Versprechen nicht eingehalten werden könnten". Bereitet da einer eine "spektakuläre Rolle rückwärts" vor, fragen sich viele? Die Energiewende: Vor gut einem Jahr beschloss die Bundesregierung unter dem Eindruck der Katastrophe im japanischen Fukushima den unwiderruflichen Ausstieg aus der Atomindustrie bis 2022. Sie schwamm dabei auf einer Welle der Zustimmung in der Bevölkerung. Ein mutiger Plan, ein Jahrhundertprojekt - der damalige Bundespräsident Christian Wulff verglich es mit dem Plan zur Mondlandung... Neben der Euro-Rettung ist die Energiewende wohl das zentrale Projekt der Regierung von Angela Merkel. Doch nun sagt der Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister Rösler, wenn durch die Energiewende "Jobs und Wettbewerbsfähigkeit bedroht sein sollten", müsse man natürlich "nachsteuern". Heißt das im Klartext: Schluss mit der Energiewende, die "planlos, überhastet, panisch und überopportunistisch durchgezogen worden" sei, wie der Publizist Wolfram Weimer kritisiert - "zum Schaden des Landes und der Natur"? Weimer sagt das, was in der deutschen Wirtschaft viele denken, aber nur wenige laut sagen. Wollen Rösler und Altmaier die Bürger also - rechtzeitig vor der nächsten Bundestagswahl - darauf einstimmen, dass Schluss ist mit den ehrgeizigen Plänen der Bundesregierung? Nein, sagt der neue Umweltminister, er werde weiter kämpfen. Wie, das wird er am Donnerstag bei "maybrit illner" erklären müssen. Denn dass der Karren tief im Dreck steckt, gibt er selbst ja freimütig zu: Zwar geht es gut voran mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien - aber es fehlen die Netze, die den "sauberen Strom" in die Haushalte und Produktionsstätten befördern. Skeptiker warnen, Strom-Engpässe und auch dramatische Ausfälle seien keineswegs auszuschließen - und vor allem werde der Strom bei Durchführung der Energiewende für den Verbraucher unerträglich teuer. Justus Haucap, Chef der Monopolkommission, sieht einen "Kosten-Tsunami" auf uns Bürger, Steuerzahler und Stromverbraucher zurollen. Geht der Ökowende schon nach einem Jahr die Energie aus? Was wollen die Bundesregierung und der neue Umweltminister wirklich? Wie schädlich wäre die Energiewende für Wirtschaft und Konjunktur? Und was kostet sie den Bürger? Über diese und andere Fragen diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen.
(ZDF)