Köpfe in Bayern

Dieter Hildebrandt ist seit Jahren der mit Abstand bekannteste und auch populärste politische Kabarettist Deutschlands. Er hat die Entwicklung dieses Landes über fünfzig Jahre hinweg engagiert und kritisch begleitet wie kein anderer und wird deshalb gerne als das Gewissen der Nation bezeichnet. Hildebrandt ist ein scharfzüngiger Chronist der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Land. 1956 war er Gründungsmitglied der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft", jener Kabarettgruppe, deren Auftritte bis zu ihrer Auflösung 1972 ständig ausverkauft waren. Ebenso erfolgreich waren seine TV-Satire-Reihen "Notizen aus der Provinz" und "Scheibenwischer". Vom Fernsehen hat er sich inzwischen zurückgezogen, aber er ist immer noch viele Abende im Jahr in deutschen Städten unterwegs, gibt Lesungen oder Konzerte mit den Cellisten der Münchner Symphoniker. Die unermüdlichen Reiseaktivitäten machen Bahnhöfe für ihn zu einem vertrauten Terrain und werden im Film als wiederkehrendes und verbindendes Element genutzt. Das Porträt ist eine Bilanz des Kabarettisten, Autors und Schauspielers Dieter Hildebrandt, der am 23. Mai 85 Jahre alt wird. Er erinnert sich an Windischeschenbach, wo er nach seiner Kriegsgefangenschaft seine Eltern wiederfand, an die ersten Auftritte der legendären Lach- und Schießgesellschaft, spricht offen über seine erste Frau und ihren Tod und redet im alten Grünwalder Fußballstadion über die Relativität des Alters und seine eigenen vergangenen Fußballambitionen. Schließlich erleben die Zuschauer Dieter Hildebrandt als Hunde-Dompteur. Sie werden Zeuge, wie er und sein zweite Frau Renate Küster vergeblich ihre Hunde erziehen und wie sich liebevoll über Sinn und Unsinn von FengShui kabbeln.