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War es die Herzogin von Alba, die sich für Goyas "Nackte Maja" ausgezogen hat? Und war sie mehr als nur sein Modell? Auch Eugène Delacroix' Revolutions-Ikone "Die Freiheit führt das Volk an" - oben ohne, also barbusig - und Picassos "Frauen von Avignon" müssen sich ungewöhnliche erotische und politische Deutungen gefallen lassen. Natürlich darf hier Michelangelos "David" nicht fehlen. Dieser ist nicht allein Schutzpatron von Florenz, sondern auch ein homosexuell inspiriertes Meisterwerk männlicher Schönheit. Caravaggios "Amor der Sieger" wird als "zwielichtiger" Knabe vorgestellt, der unter dem Generalverdacht steht, Lustbild für Päderasten zu sein. Fernand Légers "Akte im Wald" sind ein Schlüsselbild für das Werk des Franzosen. Und Marie-Jo Lafontaines Video-Installation "Tränen aus Stahl", mit der die Belgierin 1987 den internationalen Durchbruch schaffte, zeigt auf siebenundzwanzig Monitoren, wie sich bei einem Power-Training ganz normale Männer in selbstverliebte faschistoide Freizeitidioten verwandeln.
(3sat)