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Am 24.02.2011 wird der Schriftsteller Erich Loest 85 Jahre alt. Der "Lebenslauf" zeichnet den Weg eines deutschen Rebellen durch drei Gesellschaftssysteme. Loest erlebte das Ende des Krieges als Werwolf, geriet in amerikanische Gefangenschaft und stürzte sich 1946 voller Leidenschaft in den sozialistischen Aufbau eines neuen Deutschlands. Schreiben war seine Waffe. Der 17. Juni erschütterte sein Weltbild nachhaltig. Er übte öffentlich Kritik und wurde 1957 für sieben Jahre ins Zuchthaus Bautzen verbannt. Es gelang dem Regime aber nicht, Loest zum Anpasser zu machen. Nach seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband übersiedelte Loest 1981 in die Bundesrepublik. Er schrieb wichtige Romane, blieb ein kritischer Geist, ein kämpferischer, aufrechter Autor. Nach dem Zusammenbruch der DDR kehrte er in seine Heimatstadt Leipzig zurück, schrieb den wichtigen Wenderoman "Nikolaikirche" und ist bis heute einer der bedeutendsten Chronisten der Nachkriegsgeschichte Deutschlands.
(mdr)