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Was bedeutet für die Griechen die Finanzkrise fernab der großen Politik? Franz X. Gernstl, HP Fischer (Kamera) und Stefan Ravasz (Ton) machen sich auf Spurensuche. Athen - fast die Hälfte der zehn Millionen Griechen lebt in der Metropole. Erste Station ist der turbulente Stadtmarkt, von dem manche sagen, es wäre der schönste Markt der Welt. Jedenfalls ist er ein Paradies für Fleischliebhaber. Neben kapitalen Hähnen, feinem Lammfleisch und frischen Innereien, gibt es die Halle der Fischer mit fangfrischer Ware in bester Qualität. Hier kaufen sehr viel mehr Männer als Frauen ein - so ist es Tradition in Griechenland. Zwischen den Fischen entdeckt Franz X. Gernstl auf einem der Stände Schweinefüße. 13 verschiedene Gerichte könne man daraus kochen, sagt der Metzger. Man brauche nur Lust und Fantasie. Schnell wird das Gespräch politisch. Der Metzger fände es gut, wenn alle Europäer, auch die Deutschen, die griechische Lebensweise übernehmen würden, anstatt auf die Griechen zu schimpfen. Josef Eckert, gebürtiger Bayer, ist griechisch-orthodoxer Priester und arbeitet als Seelsorger auf einer Krebsstation: "Dort sterben Menschen, weil die teuren Medikamente nicht mehr bezahlt werden." Trotzdem habe die Krise auch positive Seiten: "Die Menschen rücken zusammen. Das ist ein urchristlicher Wert."
(Bayerisches Fernsehen)
Länge: ca. 15 min.