Folgeninhalt
Das vermögende Ehepaar Cantonnet hat Manhattans Upper East Side verlassen und sich nun in der 92. Etage des Burj Khalifa eingerichtet. Die Cantonnets verdienen ihr Geld mit Investment Banking, Restauration von Prestige-Adressen und - wen wundert es in Dubai - neuerdings auch mit Juwelen-Design. Sie haben nun 280 Quadratmeter im höchsten Gebäude der Welt bezogen. Die im Mietangebot enthaltenen Einbauschränke lassen sie erstmal rausreißen, denn die entsprechen nicht ganz ihrem Geschmack. Ihre Wohnung soll eine "lebendige Kunstgalerie" werden, mit Blick auf das Meer und den Wüstenhimmel. Ihr Lieblingsplatz zur Erholung nach einem arbeitsreichen Tag ist der Whirlpool auf der Terrasse im 76. Stockwerk, am liebsten bei Sonnenuntergang. 'Wo sonst kann man so etwas erleben?', fragen sie. Sie sind hergekommen, um einen High-End-Lebensstil zu genießen. Sasan Tabib, ein Deutsch-Perser aus Frankfurt, hat 2008, als der Turm noch im Bau war, eine Wohnung im Burj Khalifa erworben. Er hatte spekuliert, dass eine Immobilie im höchsten Gebäude der Welt eine sichere Investition sei. Leider kam ihm die Weltwirtschaftskrise dazwischen, die Preise sind seitdem gesunken. Trotzdem kann er es sich leisten, die Wohnung als Zweitadresse zu halten. Er genießt dieses Privileg des 'Wolkenkratzer-Erlebnisses'. Sein Handel mit Mikrochips floriert, sein Partner führt in Dubai eine Filiale und Sasan ist circa jeden zweiten Monat auf Geschäftsreise in Dubai. In der Zeit dazwischen bewohnen Freunde und Familie seine Wohnung im 68. Stock. Das Serviceteam des Burj Khalifa sorgt auch in seiner Abwesenheit für perfekte Sauberkeit. Mit weißen Handschuhen ist der Putzdienst jedem Staubkörnchen auf der Spur, mit Schwarzlicht gehen sie im Bad auf die Jagd nach Kalkflecken. Für ein Fünf-Sterne-Luxusleben gibt es kein Pardon. Heinz Horrmann, international bekannter Hotel- und Restaurantkritiker, schaut hinter die polierte Fassade des Armani-Hotels, das in einem Flügel des höchsten Wolkenkratzers der Welt untergebracht ist. Er war schon oft in Dubai, kennt die meisten Fünf-Sterne-Hotels der Welt und drückt auch im Armani-Haus kein Auge zu. Obwohl ihn der Stil und das Ambiente begeistern, entdeckt er doch einige Mängel im Service. Was als Resumée für ihn im Armani-Hotel hängenbleibt: Design sollte nicht über Funktionalität gestellt werden. Hinter den Kulissen sind unermüdlich Tag und Nacht die Putz- und Mechaniker-Truppen unterwegs, um das Leben in der vertikalen Stadt zu ermöglichen und den Komfort und die Ansprüche der betuchten Klientel zu befriedigen. Die Glasfassade des höchsten Gebäudes der Welt muss regelmäßig geputzt werden, damit die Bewohner die einmalige Aussicht aus ihren Fenstern auch genießen können. Dafür ist eine ganze Klettertruppe, vornehmlich aus Nepal und Pakistan, zuständig. In 700 Metern seilen sie sich mit ihren Putzeimern an der Fensterfront ab, wischen Sand und Staub vom Glas und polieren die Stahlrahmen auf Hochglanz. Das neue Wahrzeichen von Dubai soll schließlich von innen und außen glänzen. Drei Monate dauert es, um den Turm einmal von oben nach unten geputzt zu haben, dann geht die ganze Prozedur von vorne los. 57 Lifte sorgen im höchsten Gebäude der Welt für das Fortkommen in den insgesamt 154 bewohnbaren Etagen. Wie wird solch ein Gebäude im Notfall evakuiert? Mit ausgeklügelten Notfallplänen und strengsten Sicherheitsmaßnahmen wird das höchste Gebäude der Welt auf Schritt und Tritt rund um die Uhr bewacht. Erlebnis Burj Khalifa - einmal im Leben im höchsten Gebäude der Welt zu wohnen, das war allen Bewohnern hier einen Umzug nach Dubai wert.
(VOX)