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In Deutschland fehlen zur Zeit 3.600 niedergelassene Ärzte, aber schon bald werden 20.000 Arztpraxen nicht nachbesetzt. In anderen europäischen Ländern sieht es nicht besser aus: In der Schweiz wird voraussichtlich die Hälfte der Arztpraxen in fünf Jahren dichtgemacht, weil ein Nachfolger fehlt. In Schweden mangelt es aktuell an 5.000, in Tschechien an 700 praktischen Ärzten. Ähnlich problematisch sieht es in Norwegen, Großbritannien, Spanien und Italien aus. Vor allem fehlt es an Hausärzten, das heißt an Medizinern für die Erstversorgung, die ihre Patienten nicht nur aus der Sprechstunde kennen, sondern in vielen Fällen auch über einen längeren Zeitraum immer wieder betreuen, und die - im Notfall - auch außerhalb der Sprechstunde für sie ansprechbar sind. Den Hausärzten fehlt schlicht der Nachwuchs, weil viele Medizinstudenten es sich zweimal überlegen, ob sie sich für einen Beruf entscheiden mit extrem hohem persönlichem und zeitlichem Einsatz bei inzwischen immer geringerem Einkommen und vielen zu erbringenden Leistungen, die von keiner Krankenkasse mehr bezahlt werden. Andererseits gibt es in Europa aber auch eine neue Generation von jungen Hausärzten, die jenseits des romantisch verklärten Bildes des traditionellen Hausarztes, einen Weg gefunden hat, sowohl ansprechbar für ihre Patienten zu sein wie auch für ihre eigene Familie.
(arte)
Länge: ca. 26 min.