Folgeninhalt
Mit einem ganzen Füllhorn voller Sonderwünsche traten der Bauherr und seine Mutter aus Frauenau im Bayerischen Wald an die Architekten Doris Heym und Jakob Oberpriller heran. Mitten im Dorf und trotzdem im Grünen sollte es stehen. Austragshäusl für die Mutter sein und gleichzeitig Rückzugsraum für den auch als Autor tätigen Bauherrn. Es sollte unter anderem auf die Bedürfnisse des Alters Rücksicht nehmen, Energie sparen, sich ins historisch gewachsene Ortsbild einfügen und trotzdem modern und zeitgemäß sein. Es sollte ein wahres Traumhaus werden: einen geräumigen Wintergarten mit großer Glasfassade nach Süden wollten sich der Bauherr und seine Mutter auch noch gönnen. Gerade einmal 13m2 hat der auf der Nordseite des Hauses gelegene Wohn- und Schlafraum, in dem die Bauherrenmutter ihr Altenteil verbringen wird, 3 m2 das winzige Bad. Doch die alte Dame ist glücklich. Denn wenn sie durch die Glastür ihrer kleinen Kammer schaut, blickt sie in ihre 70 m2 große, helle Wohlfühloase und durch deren Glasfront direkt in den idyllischen Garten. Die fast drei Meter hohe Glasfassade erstreckt sich, wie geplant, über die gesamte Südseite des Hauses und sorgt auch im Winter für Karibik-Feeling tief im Bayerischen Wald. Sonnenkollektoren holen erneuerbare Energie in das umweltfreundliche Niedrigstenergiehaus, das nur an wirklich kalten Tagen zusätzlich geheizt werden muss. Die transluzente Außenhülle aus Wellplastik schließlich zitiert die langjährige Glasmachertradition des Standortes an der ostbayerischen Glasstraße und verleiht dem Haus auch nach außen einen ganz eigenen Charakter. Den Architekten ist es tatsächlich gelungen, sämtliche Bauherrenwünsche zu erfüllen - und das für gerade einmal 182.000 Euro Gesamtkosten.
(Bayerisches Fernsehen)