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Wale sind die größten Meeressäuger der Erde. Sie durchqueren die kältesten Gewässer, geschützt von einer dicken Fettschicht. Die meisten Arten ernähren sich von Kleinstlebewesen, nur der Pottwal taucht auf der Suche nach Riesenkraken bis in größte Tiefen. Einige der Meeressäuger, die keine natürlichen Feinde kennen, werden über 200 Jahre alt. Gleichzeitig sind Wale für die Menschen begehrte Rohstofflieferanten und viele Walarten sind vom Aussterben bedroht. Heute wird versucht, die Wale durch internationale Abkommen zu schützen. Während Wale fast nur noch mit der Kamera beim "Whale Watching" gejagt werden, machen umgekehrt Umweltaktivisten Jagd auf Walfänger. Vom Nordpol bis zum Südpol gejagt, dient das Fleisch der Wale einigen Völkern als Grundnahrungsmittel und das Walfett als Ausgangsstoff für Lampenöl und Kerzen: Schon vor 3.000 Jahren war die Jagd auf Wale die Lebensgrundlage der Inuit in Alaska. Der kommerzielle Walfang der Neuzeit wurde nicht zuletzt durch einen Modeartikel ausgelöst: das Korsett. Um 1600 galten die flexiblen Walbarten als die komfortabelsten Korsettstäbe. 1712 begann an Amerikas Ostküste eine neue Epoche des Walfangs. Die Jagd auf den Pottwal wurde zum wichtigen Wirtschaftszweig. Denn in seinem Kopf speichert er "Walrat", bestes Schmierfett, das das Räderwerk der Dampfmaschinen, die Zahnräder von Uhren und Nähmaschinen und später sogar die Motoren von Automobilen am Laufen hielt. Außerdem lieferte der Pottwal begehrte Rohstoffe für Seife und Waschmittel, für Cremes und Lippenstifte, sogar für Parfüm. Im 20. Jahrhundert wurden Margarine und Nitroglyzerin für Sprengstoff kriegswichtige Produkte. Und auch für sie lieferten Wale den Grundstoff.
(Bayerisches Fernsehen)
Länge: ca. 45 min.