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Die Geschichte beginnt Ende der 70er-Jahre in der Umgebung von Genf. Auf einem Landgut versammelt der gebürtige Franzose Jo di Mambro Menschen um sich, mit denen er die Sonnentempler-Sekte gründet. Vor allem in der Westschweiz findet der vorbestrafte Bijoutier Anhänger seines Gedankenguts. Di Mambro prophezeit das baldige Ende der Welt. Seinen Glaubensbrüdern verspricht er den rechtzeitigen Transit auf den Stern Sirius, verbunden mit der dortigen Wiedergeburt. Bis in die 90er-Jahre wächst die Sekte auf über 500 Mitglieder an. Ableger bilden sich auch in Frankreich und Kanada. Zu den Gründungsmitgliedern zählt der international bekannte Schweizer Musiker und Dirigent Michel Tabachnik. Für ihn endet das Sonnentempler-Drama zweimal vor französischen Gerichten. Der Ausgang der Strafverfahren bleibt für ihn jedoch ohne Folgen. Noch 2006 äußert er sich öffentlich über seine umstrittene Rolle innerhalb der Sekte. Heute zieht er es vor, ganz darüber zu schweigen. Die Dokumentation "Das Sonnentempler-Drama" rekonstruiert die Tragödie der Sonnentempler von den Anfängen bis zum Ende. Insgesamt hat die Sekte 74 Menschen in den Tod gerissen. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Von Sektenführer Jo di Mambro, der die Öffentlichkeit scheute, waren bis jetzt nur einige wenige Fotos bekannt. Erstmals ist auch ein Sektenvideo von Di Mambro beim Zelebrieren eines Rituals zu sehen.
(3sat)