Folgeninhalt
In Südmähren, am Flüsschen Thaya, im Dreiländereck von Österreich, der Tschechischen und der Slowakischen Republik, ist eine Kulturlandschaft gigantischen Ausmaßes zu entdecken: Mit seinen mehr als 280 Quadratkilometern ist das Areal von Lednice-Valtice einer der größten Landschaftsgärten Europas. Seine Wurzeln liegen in der Zeit der Aufklärung. Initiator dieser von Menschenhand gestalteten Region war Alois I., ein tatkräftiger Visionär, der 1781 im Alter von nur 22 Jahren die Geschicke des Fürstenhauses von und zu Liechtenstein zu lenken begann. Der Kunsthistoriker Dr. Stefan Körner erzählt von einer Zeit gewaltiger gesellschaftlicher Umbrüche am Ende des 18. Jahrhunderts, die in dieser Region einen einzigartigen Mikrokosmos der Weltkulturen gebar. Felder und Wälder, Weinberge und Wasserläufe, Burgen und Schlösser verschmelzen hier bis heute zu einer wunderbaren Symbiose zwischen dem Schönen und dem Nützlichen. Der Landschaftsgärtner Zdenek Novák macht Wladimir Kaminer auf die Besonderheiten der Bäume im Garten von Lednice aufmerksam, die der ökonomisch versierte Fürst in Zeiten großer Holznot pflanzte. Und Kaminers Blick fällt auch auf die besondere Architektur des Minaretts, das vom fürstlichen Hofbaumeister und Architekten Joseph Hardtmuth geschaffen wurde, den er bisher nur als genialen Erfinder des Bleistifts kannte.
(arte)
Länge: ca. 52 min.