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Weil sie nicht zum Islam bekehrt werden wollten, flohen die Dogon vor über 800 Jahren in das unwirtliche und karge Gebiet des Bandiagara-Plateaus. Im Schutz der Felsen, bewahrten sie ihre ursprüngliche, animistische Kultur. Kunst und Architektur der Dogon sind einzigartig. Ihre Lehmbauten zählen zu den herausragendsten architektonischen Leistungen Afrikas. Ihren Mythen nach sind die Dogon selbst, wie ihre Häuser, aus Lehm gemacht. Der Schöpfergott Amma formte überall auf der Welt aus kleinen Lehmkugeln Menschen. In der Gluthitze Afrikas waren diese Klumpen dem gnadenlosen Feuer des Himmels ausgesetzt und wurden schwarz. Voll Stolz nennen die Dogon sich daher "Kinder der Sonne". 1989 wurde Bandiagara in die UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Heute leben noch etwa 250.000 Dogon in hunderten von kleinen Dörfern, die selten mehr als 500 Einwohner zählen. Immer mehr Dörfer am Berghang werden jedoch verlassen. Das Leben dort ist einfach zu hart: Steinige Böden und Wassermangel bringen kaum landwirtschaftliche Erträge. Die Dogon ziehen in die Ebene, wo Rinderzucht und Zwiebelanbau reicheren Ertrag versprechen. Die alte, eigenständige Kultur der Dogon ist gefährdet.
(3sat)
Länge: ca. 15 min.