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Bis in die 1930er Jahre hat kein Mensch die Trulli beachtet - jene kleinen Häuser mit den hohen runden Dächern in Apulien, in denen arme Leute lebten. Jetzt sind sie ein "Monumento nazionale" und gehören zum Welterbe der UNESCO. Denn was auf den ersten Blick nur putzig erscheint, erweist sich als eine klug durchdachte Architektur von hoher Kunstfertigkeit: Ohne Mörtel wurden hohe Gewölbe aus Steinquadern geformt, die an mykenische Schatzhäuser erinnern. Die hohen Kegeldächer waren Vorratsspeicher für das Getreide. Außen wurden sie zum Schutz vor dem Regen schuppenartig mit einem Kranz von Bruchsteinplatten belegt. Das gibt den Trulli ihr charakteristisches Aussehen. Unter dem Speicherkegel befanden sich der Wohnraum und der Stall. Wenn Nachwuchs kam, wurde direkt neben dem alten Trulli ein neuer gebaut. Je mehr Kegel, desto größer die Familie und desto wohlhabender der Bauer. Ursprünglich standen die Trulli auf den Feldern, doch am Ende des 15. Jahrhunderts ließ der Conte Aquaviva di Conversano eine Stadt aus Trulli errichten: Alberobello. Dort siedelte er die Bauern an, die auf seinem Großgrundbesitz arbeiteten. So hatte er sie unter Kontrolle. Heute haben viele der alten Bewohner die kleinen Häuser verlassen. Der Film aus der Reihe "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit" stellt die seltsamen Häuser Alberobellos vor und erzählt die Geschichte des UNESCO-Welterbes in Apulien.
(ARD-alpha)
Erstausstrahlung laut SWR-Liste: 01.10.2000
Länge: ca. 15 min.