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Lange Zeit war das Tal der Loire Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen Frankreich und England um den französischen Königsthron. Höhepunkt ist der Hundertjährige Krieg, der zwischen 1337 und 1437 an den Ufern des Flusses tobte. Dieses von Männern angezettelte Staatenduell wurde von einer Frau für Frankreich entschieden, vom damals 17-jährigen Bauernmädchen Jeanne d'Arc. Sie befreite das belagerte Orléans und führte den Dauphin Karl VII. zur Krönung nach Reims. Jeanne d'Arc ist eine der vielen Frauen, die im Tal der Loire aktiv die Geschichte des französischen Königreiches mitbestimmt haben. Eine andere ist Katharina von Medici, die als Meisterin der Intrige gilt und der fast jedes Mittel recht war, dem Hause Valois die Krone zu erhalten. Vor allem in den Religionskämpfen, in denen sich Protestanten und Katholiken gnadenlos bekämpften, spielte sie eine unrühmliche Rolle. Das Tal der Loire erzählt vieler solcher Geschichten vom Glanz und Elend der Frauen an der Seite von Herrschern, denen es in erster Linie um Machterhalt und Repräsentation ging. Über 300 Schlösser hinterließen sie an der Loire und an den Nebenflüssen, eine in Europa beispiellose, gigantische Kulturlandschaft, die auch ein Stück Frauengeschichte dokumentiert.
(rbb)
Länge: ca. 15 min.