Folgeninhalt
(1): Story - Der britische Punk 1977: Das gesetzte Großbritannien wird von einer Jugend aufgerüttelt, die ihrem Überdruss durch auffälliges Make-up und überall am Körper befestigten Sicherheitsnadeln Ausdruck verleiht. Gitarre spielend und "No future" grölend nimmt sie es mit dem Establishment auf. Innerhalb von zwei Jahren veränderten Johnny Rotten, Joe Strummer und ihre Kumpanen das Gesicht des englischen Rock und katapultierten das britische Königreich an die Spitze einer Musikrevolution, die sich bald über ganz Europa ausbreitete. (2): Das liest doch kein Schwein!: "Uhrwerk Orange" von Anthony Burgess Alex, die nihilistische und äußerst gewalttätige Hauptfigur des 1962 veröffentlichten Kultromans "Die Uhrwerk Orange" von Anthony Burgess, ist ein Punk par excellence. Daher ist Coach des Tages auch sein Arzt Dr. Brodsky, der im Roman nichts unversucht lässt, Alex wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dabei schreckt er auch nicht vor der Ludovico-Methode zurück, in der er seinem Patienten unter Drogen setzt und ihn zwingt, schreckliche Gewaltbilder zu schauen. (3): Audioguide –Das SO 36 in Berlin Punk: Das sind nicht nur The Clash und die Sex Pistols! Sowohl in London als auch im entfernten Westberlin ist Pogo "in". Junge Do-it-yourself-Freaks schufen in wenigen Jahren eine völlig unabhängige deutschsprachige Punkszene. "Abgedreht!" besucht diese Woche den legendären Punk-Club SO 36, wo einst mit Bierdosen applaudiert wurde. (4): Super Cocktail - Die Punk-Erben Eins sollte klar sein: Patti Smith ist eine Stadtstreicherin, Debbie Harry kommt von ihrer bürgerlichen Herkunft nicht los, und Vivienne Westwood ist Milliardärin. Und die Typen? Einfach uninteressant! Nur gibt es ein Problem dabei: Punkmentalität, Nonkonformismus und Sch... auf die Gesellschaft - all das schlägt leicht um in Turnschuhwerbung oder, schlimmer noch, in rechtsradikale Kritik am linken Gutmenschentum. Wer den echten Geist des Punk verkörpern möchte, ohne zur Marketingkarikatur zu werden, sollte das Neo-Punk-Rezept befolgen. (5): Skandal!: Nina Hagen im "Club 2" Nina Hagen ist wohl die einzige, die sich als deutsche Punk-Frau international einen Namen gemacht hat. Sie ist zudem auch für einen der größten Fernseh-Skandale verantwortlich. Dafür gehen wir in das Jahr 1979 zurück: Nina Hagen ist zu Gast in der österreichischen Talkschow "Club 2" und spricht zum Thema Jugendkultur. Nach 88 Minuten entschließt sie sich, wohl mehr aus Langeweile als aus Solidarität gegenüber ihren Mitmenschen, dem Publikum zu erklären, wie Mädchen am besten Hand anzulegen haben, um zum Höhepunkt zu kommen. Skandal! (6): Story: Punk Mode Der Punk Stil ist aus der heutigen Mode kaum wegzudenken. Im Sommer 2013 hat sie endlich auch in das New Yorker Metropolitan Museum Einzug gehalten. Wenn auch in etwas überzogener Form, so unterstreicht die Ausstellung den tiefgreifenden und unübersehbaren Einfluss dieses Stils auf eine ganze Generation junger Designer. Patrick Eudeline, Musikkritiker und ehemaliges Mitglied der Punkgruppe Asphalt Jungle, Fabrice Léonard, Modejournalist der Zeitschrift Le Point, sowie Pascal Monfort, Modesoziologe, und Sheila Rock, Photograph und Autor "Punk +"- die Experten von "Abgedreht!", erklären die Codes dieser rebellischen Gegenkultur. (7): Clip ab!: Basket Case / Greenday In wie weit kann man sich der Zukunft entgegenstellen? Um auf diese Frage eine Antwort zu finden, wenden wir uns an die kalifornische Punkband Greenday, die ihre no future-Attitüde der Sex Pistols teilweise übernommen hat. Auf den ersten Blick scheint es etwas unlogisch die Zukunft schwarz zu malen, wenn man gerade bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag genommen wurde und somit von der ursprünglichen Punk Philosophie abweicht. Aber, blickt man beim genaueren Hinsehen auf die unzähligen Füllungen des Sängers Billy Joe, so könnte man mit Recht sagen, seine Zukunft sei im gewissen Sinne gegessen ... (8): Schlussklappe: The Fisteners Diese Woche begibt sich "Abgedreht!" auf die Spurensuche nach The Fisteners, einer Band, die die Geschichte des Punk neu schreiben sollte, es aber nie tat. Wieso? Und weshalb? Jetzt kommen die Vergessenen der no future-Bewegung zu Wort, sowie diejenigen, die ihren ersten Erfolg mit "Stürzt alles ins Chaos" als auch die Streitereien innerhalb der Gruppe, die schließlich zum Zerfall führen sollten, miterlebt haben.
(arte)
Länge: ca. 43 min.