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"Wir haben abgetrieben" - 374 Frauen bekannten sich 1974 auf der Titelseite des "Stern" zum Schwangerschaftsabbruch. Dieser war damals noch strafbar. Ein kalkulierter Skandal, der eine hitzige Debatte in Deutschland lostrat. Das Aufsehen um das Stern-Titelbild ist einer von vielen Meilensteinen, die in der Dokumentation erzählt werden. Menschen, die hautnah dabei waren, berichten von den Momenten, die eine ganze Gesellschaft bewegten. Die Dokumentation macht noch einmal erlebbar, wie zentrale Ereignisse das Land aufgerüttelt haben - und ob sie wirklich zum Umdenken geführt haben. "Robert Enke ist tot" - eine Schlagzeile, die im November 2009 das ganze Land erschüttert. Der Nationaltorwart nahm sich das Leben. Jahrelang hatte er unter Depressionen gelitten und sich gefürchtet, dass dies in der Öffentlichkeit bekannt werden könnte. Eine ganze Nation stellt sich die Frage: "Wie erbarmungslos geht der Leistungssport mit Menschen um?" Robert Enkes Todesfall wirft aber auch ein Schlaglicht darauf, wie stark psychische Krankheiten in der gesamten Gesellschaft tabuisiert werden - und dass ein offenerer Umgang längst überfällig ist. 90 Millionen Tonnen: Das ist die Menge der Lebensmittel, die jedes Jahr in Europa auf den Müll geworfen werden - weil sie Handelsklassen nicht genügten, zu viel produziert wurden oder nicht mehr ganz frisch waren. Ein lange unbemerkter Missstand, den der Film "Taste the Waste" aufdeckte. Die Dokumentation fragt nach, was sich seitdem verändert hat. Wie geht es weiter, nachdem ein Ereignis die Gesellschaft erschüttert hat? Auch darum geht es in dem Film. So haben die Autoren etwa ein Zeltlager der Pfadfinder besucht und mit den Jugendleitern darüber gesprochen, wie der Missbrauchsskandal in der Kirche ihre Arbeit nachhaltig beeinflusst hat.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 45 min.