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1791 gab der letzte Markgraf von Brandenburg-Ansbach sein Fürstentum an Preußen zurück und ging nach England. Das war das Ende einer glanzvollen Zeit, an die viele Bauten in der Residenzstadt Ansbach selbst und im Markgrafenland zwischen Hesselberg und Frankenhöhe erinnern. Ansbach, die Hauptstadt des Regierungsbezirks Mittelfranken, feiert noch heute die Feste der Markgrafen, kehrt dafür an einem Sommerwochenende in die Zeit des Rokoko zurück. Die Bewohner schmücken sich mit kunstvollen Perücken und tanzen prächtig kostümiert im Hofgarten. Nachdem Ansbach in napoleonischer Zeit an Bayern gefallen war, rückte die Stadt noch einmal ins Licht der Öffentlichkeit: Im Jahre 1828 tauchte in Nürnberg das Geheimnis umwitterte Findelkind Kaspar Hauser auf, das bald nach Ansbach übersiedelte und fünf Jahre später ermordet wurde. Es ist einer der seltsamsten Fälle der Kriminalgeschichte, der noch heute die Gemüter bewegt. In Ansbach finden alle zwei Jahre "Kaspar Hauser Festspiele" statt, die immer wieder neue Betrachtungsweisen des seit 170 Jahren unerschöpflichen Themas um das angebliche Fürstenkind bieten. Dazu gehört beispielsweise auch eine fiktive Begegnung zwischen Kaspar und Parzival, dessen Leben der berühmte mittelalterliche Dichter Wolfram von Eschenbach nur wenige Kilometer von Ansbach entfernt geschrieben hat. Das Filmteam begibt sich auf eine Reise durch das Land der Markgrafen und zu deren Kirchen, zum Fränkischen Seenland und zu den Diakonissen in Neuendettelsau.
(NDR)
Film von Vido Voigt
Länge: ca. 45 min.