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Soest ist Köln im Miniaturformat: berühmte Kirchen, eine feierfröhliche Bevölkerung und ein Umland, das sich ganz auf die Stadt bezieht, die Soester Börde. Auch wenn Stadt und Region kleiner sein mögen als die große rheinische Metropole, gibt es hier immerhin eine richtige Regentin, die für ein Jahr als "Bördekönigin" über die landwirtschaftlich geprägte Gegend rund um die namensgebende Stadt regiert. Das Leben vieler Menschen in der Soester Börde spielt sich oft im Freien ab: Landwirte vermarkten an der Bundesstraße 1 ihr Gemüse und Obst direkt. Ein Schäfer züchtet Lämmer, deren Fleisch später an das älteste Gasthaus Südwestfalens geliefert wird. Ein Biologe züchtet Auerochsen, um die Lippe-Auen zu renaturieren. Der Pumpernickel-Bäcker könnte ohne Roggenschrot aus dieser Gegend sein traditionsreiches, weltbekanntes Geschäft nicht betreiben. Ein Künstler stellt bisweilen sogar seine Bilder auf dem Acker aus. Und eine Familie macht mit ihrer Herde von Mini-Shettys großen Eindruck in der Umgebung. Und dennoch führen in der Börde alle Wege früher oder später wieder in die Stadt. Bisweilen in den Kurort Bad Sassendorf, viel regelmäßiger aber nach Soest. Denn spätestens zur Allerheiligenkirmes, dem größten Innenstadtrubel Europas, versammeln sich die Bördianer in der malerischen Altstadt innerhalb der mittelalterlichen Wallanlagen vier Tage lang zum Feiern. Mit Beginn der Kirmes im November endet auch jedes Jahr wetterbedingt die Tätigkeit der Steinmetze der Soester Dombauhütte an den Türmen der berühmten Wiesenkirche.
(NDR)
Film von Michael Wieseler und Clemens Gersch
Länge: ca. 45 min.