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Im Vogelsberg entspringt sie, fließt durch die Wetterau und mündet nach knapp 90 Kilometern bei Frankfurt-Höchst in den Main: die Nidda. Seinen Namen verdankt der Fluss einer keltisch-germanischen Siedlung, die den Grundstock für die römische Stadt Nida bildete. Auf ihren Fundamenten wurde Ende der 1920er-Jahre nach Plänen des berühmten Architekten Ernst May die Römerstadt erbaut. Ein Radwanderweg führt an der Nidda entlang. Sehenswert an der Strecke sind der erste größere Ort Schotten mit der gotischen Liebfrauenkirche oder auch, für Motorradfans, der 1925 angelegte "Schottenring", eine der ältesten Rennstrecken der Welt. Die Stadt Nidda ist das Tor vom Vogelsberg zur Wetterau. Dort sind die beiden Türme der ehemaligen Prämonstratenserabtei in Ilbenstadt das Wahrzeichen. In Bad Vilbel, berühmt für seine Heil- und Mineralquellen, finden alljährlich im Sommer die "Burgfestspiele" in der alten Wasserburg statt. Von der Quelle bis zur Mündung verändert sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Vegetation: prächtige Buchen im Vogelsberger Oberwald, Linden und Erlen in der Wetterau und schließlich kerzengerade Pappeln im Maingau. Um die ohnehin armen Dörfer entlang des Flusses vor dem alljährlich wiederkehrenden Hochwasser zu schützen, wurde die Nidda begradigt, gestaut, durch Wehre reguliert und so teilweise zu einer reinen Abflussrinne degradiert. Die Natur hat sich gegen diese Eingriffe gewehrt, Wasserverschmutzung war die Folge, Pflanzen und Tierarten verschwanden; die Nidda wurde zu einem toten Fluss. Mit wachsendem Umweltbewusstsein setzte in den vergangenen Jahrzehnten eine Trendwende ein. Was zunächst nur die Sache weniger Naturschützer war, ist inzwischen zum erklärten politischen Ziel geworden: Renaturierung.
(NDR)
Film von Franziska Kutschera
Länge: ca. 45 min.