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Das Abteiland ist der östlichste Winkel Bayerns; es beginnt bei Passau und reicht von der Donau bis hinauf zum Dreisesselberg. Das Land war einst nördliches Kerngebiet des Bistums Passau und verdankt seinen Namen der Abtei Niedernburg, zu deren Besitz es ursprünglich gehörte. Die geschichtsträchtige Region im Dreiländereck war bis zum Kalten Krieg ein Durchgangsland nach Osten. Heute entstehen in diesem bayerisch-böhmisch-österreichischen Begegnungsraum neue "alte" Wege und Verbindungen. Das "Bilderbuch" erzählt nicht nur von dieser Grenzsituation gestern und heute, sondern zeigt auch die Vielfalt dieses Kulturraumes. Es führt nach Obernzell mit dem fürstbischöflichen Wasserschloss (heute ein Keramikmuseum) und nach Hauzenberg mit seinem Granitbergwerk. Das Granitmuseum besticht nicht nur durch seine moderne Architektur, es präsentiert die lange Geschichte der Gewinnung und Nutzung des Urgesteins im Bayerischen Wald. Die Autorin schwebt mit dem Flieger Walter Holzmüller über die Waldhänge des Dreiländerecks und über das Donautal. An der Engstelle bei Jochenstein entstand nach dem Ersten Weltkrieg als deutsch-österreichisches Projekt die Donaustaustufe mit dem Flusskraftwerk. Das "Bilderbuch" begleitet Hans Schopf, der mit seinem Motorrad die Region durchkreuzt. Der "ehrenamtliche" Verleger führt den Zuschauer hinauf zum Moldaublick, hinüber nach Tschechien ins Geburtshaus des Dichters Adalbert Stifter in Horní Planá; er trifft auf ausgeprägte, bodenständige Charaktere wie den Scherben -und Steinesammler Paul Freund. Der Bauer und Hobbyarchäologe hat mit seinen spannenden Funden das vormittelalterliche Geschichtsbild der Region infrage gestellt.
(NDR)