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Geheimnisvolle Burgruinen und reiche Herrensitze, Klostergemäuer und Bauerngehöfte, Spuren des Bergbaus und anderer Gewerke der Industrialisierung - das alles prägt diese Landschaft mit weiten Auen, Wiesen, steilen Ufern und weiten Tälern um den 220 Kilometer langen Flusslauf der Ruhr. Das Wechselspiel aus Stauwehren und naturbelassenen Überschwemmungsgebieten entlang des Flusses, garantiert zu jeder Jahreszeit die Entdeckung von Idyllen mitten im Pott. Ein Netz von Wanderwegen und kilometerlangen Radfahrrouten vorbei an behaglichen Gasthäusern und entlang historischer Ortschaften in grau-braunem Ruhrsandstein oder schwarz-weißem Fachwerk lädt ein, diese Idyllen in immer neuer Perspektive zu erleben. Zwischen Bochum und Hattingen bietet die Ruhr ein überraschend abwechslungsreiches Stimmungsbild: Teilweise ist der Fluss schiffbar, teils fächert er sich breit auf mit kleinen Inseln, Schotterbänken und rasanten Stromschnellen. Früher bildeten Fähren über weite Strecken die einzige Verbindung von Nord- und Südufer der Ruhr. Die Kohlenkähne waren holländischen Plattbodenschiffen nicht unähnlich - zahlreiche Untiefen im Fluss erlaubten keinen übermäßigen Tiefgang. Schleusen wurden gebaut und später imposante Wasserkraftwerke. Stauseen entstanden - auch um die Wasserqualität verbessern zu können. Eine kleine Sensation stellte die nach über 600 Jahren erste Neugründung eines Zisterzienserklosters in Deutschland dar. In klösterlich-romantischer Umgebung erleben wir die Ruhe und Besinnung des klösterlichen Lebens mit den allabendlichen lateinischen Chorgesängen im Kontrast zur Moderne. Es ist das Neben -und Miteinander von Gegenwart und Vergangenheit, die Spuren und Zeugnisse einer über Jahrhunderte währenden vorindustriellen Entwicklung, der rasanten Industrialisierung und deren gegenwärtiges Echo, auf das der Film die Aufmerksamkeit der Zuschauer lenkt. Ein Blick auf eine Kulturlandschaft, der Vorurteile in Frage stellt und Räume für überraschende Entdeckungen eröffnet.
(SWR)