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Mäuse sind klein, aber sie haben ein großes Herz. Und sie sind sehr geschickt, wenn es darauf ankommt. An einem bitterkalten Tag kurz vor Weihnachten kam es darauf an. Der Schneider von Gloucester hatte einen wichtigen Auftrag erhalten. Er sollte für die Hochzeit des Bürgermeisters einen überaus kostbaren Rock und eine ebenso wertvolle Weste nähen. Der Schneider hatte den ganzen Tag in seiner kleinen Werkstatt gesessen und abgemessen und zugeschnitten. Er war ein einsamer, alter, armer Mann mit gekrümmten Fingern und Augengläsern in seinem Gesicht. Als am Abend die Dunkelheit hereinbrach und die Schneeflocken fielen, hatte der Schneider alles Notwendige vorbereitet, die Teile mussten nur noch zusammengenäht werden. Allein - es fehlte eine einzige Rolle von der kirschroten Nähseide für 21 Knopflöcher. Der Schneider nahm seine letzten Groschen und schickte seine Katze Simpkin, das Garn zu holen. Und dann hörte er ein merkwürdiges Tipptapp auf dem Büfett und entdeckte - gefangen unter Schüsseln und Tassen - zahlreiche Mäuse. Der Schneider ließ alle frei. Damit war ihm die Rache seiner Katze sicher. Simpkin tat, als hätte er das Garn nicht bekommen. Vor Kummer wurde der Schneider schwer krank. Weihnachten und damit der Tag der Hochzeit des Bürgermeisters rückten näher. Der arme Schneider konnte nicht arbeiten. Niemand nähte an dem Rock und der Weste. Wirklich niemand?!
(ARD)