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Die Welt im Miniaturformat Häuser, Handys, Rasierer - bevor neue Produkte auf den Markt kommen, entstehen sie im Miniaturformat: als Modell. Technische Modellbauer der Fachrichtung Anschauung fertigen solche Modelle genau nach Kundenwünschen, maßstabsgetreu, meist unter Zeitdruck und so perfekt, wie es nur geht. Ein altes Kasernengelände soll neu bebaut werden. Der Architekt möchte, dass seine gezeichneten Pläne dreidimensional und maßstabsgetreu zu sehen sind - als Modell. Das heißt für die Mitarbeiter von "Max Matthes Modellbau" in München: Sie können sich auf einen langen Tag einstellen. Die einzelnen kleinen Häuschen haben sie schon gefräst, weiß lackiert und nachgeschliffen. Jetzt müssen sie genau nach Bauplan auf der Bodenplatte befestigt werden. Und 1.200 Bäumchen aus Schaumstoff müssen auch noch drauf. Dabei drängt die Zeit; der Architekt braucht das Modell dringend für einen Wettbewerb. Auch Azubi Alexandra Steinmeier hilft mit. Als angehende Anschauungsmodellbauerin braucht sie viel handwerkliches Geschick, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und viel Geduld - es dauert, bis so ein Modell fertig ist. Alexandra lernt in ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung sehr viele Werkstoffe kennen: Holz, Kunststoff, Leichtmetalle, Stahl und Acrylglas, zum Beispiel. Sie lernt auch, mit diesen Werkstoffen richtig umzugehen: feilen, bohren, lackieren, sägen. Eigentlich vereint der Beruf des Modellbauers viele Handwerksberufe in sich - deshalb bietet er nach der Lehre gute Aufstiegschancen, auch in verwandten Berufen. Auch mit CAD-Programmen müssen sich Modellbauer auskennen - die Pläne der Auftraggeber müssen sie lesen und umsetzen können. Immer wichtiger werden auch elektronische Funktionen an Modellen. Immer mehr Kunden wünschen sich Maschinen- oder Messemodelle, die auch etwas vorführen können - wieder eine Herausforderung für die Modellbauer. Alexandra hat in ihrer Ausbildung schon lange gelernt, unter Zeitdruck zu arbeiten: Oft kommen die Aufträge der Architekten auf den letzten Drücker - dann muss das ganze Modellbauer-Team ran. Für Gesellen sind 13 oder 14-Stunden-Tage durchaus öfter drin - dafür haben sie dann unter der Woche mal frei, wenn weniger los ist. Den Beruf des Technischen Modellbauers gibt es in den drei Fachrichtungen: "Gießerei", "Karosserie und Produktion" und "Anschauung". In der Berufsschule im hessischen Biedenkopf spezialisieren sich alle angehenden Modellbauer der Fachrichtung Anschauung auf ihren Schwerpunkt. Nach der Lehre bietet der Beruf sehr gute Chancen, es gibt viele Karrierewege: Viele machen ihren Meister oder steigen im Betrieb zum Projektleiter auf. Abiturienten können gleich nach der Ausbildung studieren. Viele entscheiden sich für Architektur oder Industriedesign.
(ARD-alpha)
Länge: ca. 15 min.