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Ein ständiges Thema an der Donau und ihren Nebenflüssen ist das Hochwasser. Für die dschungelartigen Auwälder ist es lebenswichtig, für viele Menschen, die am Fluss leben, eine Bedrohung. Vielerorts wurde der Fluss stark verändert, begradigt und mit Dämmen versehen. Flutkatastrophen konnten, wie jüngere Ereignisse zeigen, damit jedoch nicht verhindert werden. Der große Strom ist immer noch eine unbändige Naturgewalt. Doch es gibt Ausnahmen: Versteckt in den natürlichen Uferwäldern der Save, des wasserreichsten Zuflusses der Donau, liegt das kroatische Dorf Cigoc. Über Nacht kann hier das Wasser um zehn Meter steigen. Doch hier kämpft man nicht gegen den Fluss. Menschen und Tiere haben gelernt, mit der Natur in Harmonie zu leben. Die Menschen lassen den Fluten genug Raum, um sich auszudehnen und zu beruhigen, und sie halten Tiere, die dem Element Wasser nicht abgeneigt sind, wie die Turopolje-Schweine, die es lieben, auf den überschwemmten Weiden zu baden. Ein Faszinosum der Donau ist ihr Delta. Es ähnelt einer tropischen Landschaft. Hier lassen sich Pelikane bei der Jagd beobachten. Im Sommer allerdings wird die Sumpflandschaft von Moskitoschwärmen bevölkert. So bezeichnen die Einheimischen das Delta auch als "Meer der Mücken". Im Herbst erreichen dann die ersten Gäste aus der Arktis die charakteristische Steppenlandschaft der Puszta zwischen Donau und Theiß. Millionen von Zugvögeln machen hier auf ihrer Reise in den Süden Rast. Gänse und Kraniche landen in der ungarischen Tiefebene, um frische Kräfte zu sammeln. Sie bleiben so lange, bis strenger Frost sie zum Weiterflug in den Süden zwingt. Denn schon früh bringt hier der Nordwind eisige Polarluft und lässt die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt sinken. So kann es durchaus vorkommen, dass die Donau auf der Strecke von Wien bis ins Schwarze Meer zufriert und der gesamte Schiffsverkehr zum Erliegen kommt.
(arte)
Länge: ca. 47 min.