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Die kleinen Gurken, auch Einleger genannt, werden von Juni bis zum Spätsommer geerntet und müssen frisch verarbeitet werden. Mit Salzlake bedeckt gären die Gurken und nehmen so einen sauren Geschmack an. Erst dann sind sie echte Spreewälder Saure Gurken. Während Familie Filko die Gurken putzt und einlegt, bereitet Tochter Christin ein Spreewälder Nationalgericht zu: Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark. Das Öl mit seinem leicht bitteren Geschmack gilt als besonders gesund. Der Spreewald ist eine natürliche Auenlandschaft. Im Süden des Landes Brandenburg bilden die Nebenarme der Spree ein Labyrinth von fast tausend Kilometern Länge. Die unzähligen Kanäle und Fließe, wie die schmalen Wasserläufe heißen, werden mit flachen Kähnen befahren, denn Straßen gibt es kaum. Das Netz der Wasserläufe und kleinen Inseln, auf denen die Häuser und Felder liegen, ist Segen und Fluch zugleich. Zwar sind die Fließe ein beliebtes Ausflugsziel, doch die kleinen, schwer erreichbaren Felder erlauben keine großflächige Landwirtschaft, die Höfe sind nicht mehr rentabel. So ist die Region immer mehr auf den Tourismus als Einnahmequelle angewiesen. Familie Filko hat sich auf die neuen Zeiten eingestellt. Auf ihrem Hof in Lehde betreiben sie eine Ferienpension und bieten als Fährleute Kahnfahrten für die Touristen an. Landwirtschaft und Fischerei betreibt die Familie nur noch für den Eigenbedarf. Die Bewohner von Lehde sehen dem Strukturwandel jedoch nicht tatenlos zu. Einmal im Jahr veranstalten sie das Lehde-Fest, dessen Einnahmen dem Erhalt des Dorfes und seiner Umgebung zugute kommen. Dafür wird das Dorf herausgeputzt und die Lehder Dorffrauen backen einen ganzen Tag lang Blechkuchen für den Kuchenstand. Manuela Filko ist die Vorsitzende des Fördervereins und für die Organisation des Festes verantwortlich. Am Vorabend findet sie trotzdem Zeit, ein Festessen für die Familie zuzubereiten, Fisch in Spreewaldsoße. Hierfür gart sie verschiedene Fischsorten in einer Brühe. Der Sud wird mit Schmand und Sahne angedickt und zum Fisch mit Kartoffeln serviert.
(arte)
Länge: ca. 30 min.