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Britischer als die Briten: Mit 30.000 Einwohnern ist Gibraltar das mit Abstand kleinste Land in der UEFA. Gegen den jahrzehntelangen Widerstand Spaniens und mit Hilfe des internationalen Gerichtshofes CAS hat sich der unter britischer Souveränität stehende Zwergstaat damit auch das Recht erstritten, an der EM-Qualifikation teilzunehmen - und spielt demnächst gegen den Weltmeister Deutschland. Um Gibraltar, ein nur 6,5 Quadratkilometer großes Fleckchen Erde an einem Felsen, direkt an der Meerenge zwischen Europa und Afrika, wird seit Jahrhunderten gestritten. Seit über 300 Jahren gehört Gibraltar Großbritannien und steht unter britischem Schutz, doch die Spanier hätten es gern zurück. Die knapp 30.000 Einwohner Gibraltars wollen von einem Anschluss an Spanien aber nichts wissen, stehen loyal zur britischen Krone. Schon seit 1895 gibt es in Gibraltar auch einen eigenen Fußballverband, der aber erst 2013 als vollwertiges Mitglied in die UEFA aufgenommen wurde. Obwohl der Internationale Sportgerichtshof CAS die Aufnahme der Gibraltar Football Association schon Jahre zuvor empfohlen hatte, scheiterte die Anerkennung lange Zeit am erbitterten Widerstand Spaniens, das den Verband Gibraltars als einziges UEFA-Mitglied bis heute nicht akzeptiert hat. Der Streit mit den Spaniern macht auch die EM-Qualifikationsspiele der Mannschaft des kleinsten und neuesten UEFA-Mitglieds kompliziert. Da es in Gibraltar kein Stadion mit geeigneter Infrastruktur gibt und die Spanier Gibraltar nicht bei sich spielen lassen wollen, muss die Nationalmannschaft immer ins über 400 Kilometer entfernte Faro in Portugal umziehen. Die Spieler sind fast alle reine Amateure und arbeiten hauptberuflich als Polizisten oder Hafenarbeiter. Sie spielen voller Stolz für ihr Land, auch wenn sie gegen Gegner wie Polen, Schottland oder Weltmeister Deutschland nicht den Hauch einer Chance haben. / Kein Liebling der Massen: Trotz seines entscheidenden Treffers im WM-Finale gilt Mario Götze nicht unbedingt als Publikumsliebling. Auch sein spektakulärer Wechsel von Borussia Dortmund zu Bayern München hat sein Image nicht gerade verbessert. Der Jungstar reagiert - wie nach dem WM-Finale - mitunter befremdlich bei medialen Auftritten. "sport inside" forscht nach den Hintergründen. Mario Götze erlebte in diesem Sommer den größten und vielleicht emotionalsten Moment seiner bisherigen Karriere. Im WM-Finale in Brasilien schoss Götze Deutschland zum Weltmeistertitel und versetzte ein ganzes Land in ausgelassene Jubelstimmung. Nur wenige Wochen später, bei seinem ersten Auftritt vor deutschem Publikum, dem DFL-Supercup in Dortmund, wurde er dennoch vom gesamten Stadion ausgepfiffen, bevor er überhaupt den Ball berührt hatte. Weil er unbedingt unter Pep Guardiola trainieren wollte und sich bei Bayern München bessere Chancen auf große Titel ausrechnete, vollzog Götze 2013 den Wechsel von seinem Jugendverein Borussia Dortmund zum ungeliebten Konkurrenten nach München. Seinem Image als Sonnyboy hat das sehr geschadet. Ebenso sein erster Auftritt bei den Bayern im T-Shirt eines falschen Sponsors. Seitdem gilt Götze als überheblich und arrogant. Auch seine oftmals nichtssagenden Interviews wirken meist befremdlich. Zwar versorgt Götze seine Fans regelmäßig auf Facebook und Twitter mit Neuigkeiten und selbstgeschossenen Fotos, richtig nahe kommt man ihm aber nicht. Götze schottet sich ab gegen die Außenwelt, die fortwährend auf seinen nächten Fehler lauert. "sport inside" hat Mario Götze bei einem Sponsorentermin eine Weile begleitet, durfte einen Blick hinter die Kulissen seines Superstar-Alltags werfen und hat versucht, dem ungeliebten Helden ein wenig näher zu kommen. / Quasi Champions League: Minigolf ist Leistungssport. Und die deutschen Vertreter zählen beim Europa Cup im badischen Schriesheim zu den Top Teams. Die Mannschaft aus Velbert misst sich auf den 18 Bahnen mit dem Real Madrid des Minigolfs, den schwedischen Champions aus Uppsala. Während die besten Fußballer Europas davon träumen, einmal ein großes Finale in einem Fußballtempel wie dem Wembley-Stadion in London oder dem Estadio Bernabeu in Madrid zu spielen, heißt das Traumziel der Minigolfer in diesem Jahr Schriesheim bei Heidelberg im Badischen. Hier treffen sich am Wochenende Europas beste Minigolfer zum Europa Cup. Mit dabei und ein heißer Anwärter auf den Titel ist der deutsche Dauermeister, die BSG Hardenberg-Pötter aus Velbert. Sie ist so etwas wie der FC Bayern München des Minigolfs. Der ärgste Konkurrent der Hardenberger kommt aus Schweden: Uppsala BGK, so etwas wie das Real Madrid des Minigolfs. Während der Sport mit den kleinen Bällen auf den kurzen Bahnen vielfach belächelt wird, geht es im Wettbewerb hochprofessionell zu. Die Teilnehmer - alle reine Amateure - opfern ihrem Sport unglaublich viel Zeit. Auf jedes Detail wird geachtet. Ganz wichtig ist die richtige Temperatur der Bälle. Auch die Auswahl des richtigen Balls für die entsprechende Bahn spielt eine große Rolle. Mehrere hundert unterschiedliche Bälle hat daher jeder Spieler beim Turnier dabei. "sport inside" zeigt, wie verbissen und akribisch die Minigolfer ihren Sport betreiben und erklärt, warum eine sensible Lippe für ein erfolgreiches Spiel entscheiden ist und warum jeder Minigolfer immer eine Socke am Hosenbund hängen hat.
(WDR)
Länge: ca. 30 min.