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Verkleiden ist weit mehr, als nur in eine andere Rolle zu schlüpfen. Man will sich präsentieren, schillern, glänzen, einmal der Arbeit, Konsum und Familie entfliehen. Oder man will erschrecken, schockieren, provozieren. Jeder kennt das und hat schon als Kind die ersten Erfahrungen mit dem Kostümieren gemacht: ob als raufender Cowboy, furchterregende Hexe oder Meerjungfrau. Wir verkleiden uns auch in unserem Alltag. Jeden Tag treten wir auf in einer anderen Rolle - im Beruf, in der Familie und in der Freizeit. Mit den "Kostümen" wechseln wir unser Aussehen, unseren Status. Mit dem Film "Kostümwechsel" begibt sich unser Autor Konstantin Faigle auf eine schillernde Reise zu Menschen, die mit ihren Verkleidungen wie Chamäleons Kontakt aufnehmen zu anderen Menschen - auch jenseits des Karnevals. Er findet eine "Kostümnärrin" und einen "Zombi". Eine Life-Rollenspielerin erklärt ihm, warum ihr das ständige Verkleiden und Leben in einer anderen Rolle jenseits des Alltags so wichtig ist. Eine Versicherungsangestellte legt ihr "Berufskostüm" ab und lässt "die Sau raus" in einer Independent-Band, zu deren Auftritten auch immer außergewöhnliche Verkleidungen gehören. Wo bleibt sie selbst? Und schließlich besucht der Autor eine Frau, die ihr ganzes Leben lang im falschen Kostüm und der falschen Haut gesteckt hat, die sich jetzt aber vollkommen "richtig" fühlt. Ein Karnevalsfilm in einem anderen Kostüm - zwischen Klischee und Verkleidung.
(WDR)