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Rund 80.000 Personen werden pro Jahr in Las Vegas, Nevada, verhaftet: Kleinkriminelle, Schwerverbrecher, aber auch scheinbar unbescholtene Bürger wie Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer, Hausfrauen, Schüler. Ob wegen Trunkenheit am Steuer, Drogenbesitz, Körperverletzung, Einbruch, Raubüberfall, Mord oder Vergewaltigung - sie alle landen in der U-Haft des zentralen Bezirksgefängnisses von Las Vegas, in dem rund 3.500 Insassen untergebracht sind. Dann heißt es erst einmal in zum Teil überfüllten Wartezellen ausharren, bis über ihr weiteres Schicksal entschieden ist. Manche haben Verwandte oder Freunde, die für sie einen Kautionsantrag stellen. Wird dieser genehmigt, dürfen die Häftlinge nach 24 Stunden wieder in die Freiheit, unter der Auflage, dass sie die anschließenden Gerichtstermine verbindlich wahrnehmen. Alle anderen kommen anschließend, je nach Vorstrafenregister und Schweregrad der vorliegenden Delikte, in offene Gruppenräume oder aber in Einzelhaft, wo sie dann bis zu ihrer Anhörung vor dem Gefängnisgericht bleiben - und danach entweder in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt werden, oder aber wieder entlassen werden. Doch auch an denjenigen, die nur 24 Stunden oder eine Woche hier verweilen müssen, geht die Zeit in U-Haft nicht spurlos vorüber. Sie alle hoffen am Tag der Freilassung vor allem eines: Nie wieder hierher zurückzukehren.
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