Die Piefke-Saga

Denn die Tiroler brauchen - um ihrer Existenz willen - die "Piefkes", wie man in Österreich ebenso herabsetzend wie liebevoll die deutschen Nachbarn nennt. Und die "Piefkes" brauchen Tirol und die Tiroler, nicht allein für Urlaub und Erholung, sondern weil sie hoffen, sich in einer der schönsten Landschaften der Welt den Traum vom freien, einfachen Leben erfüllen zu können. Karl-Friedrich Sattmann, erfolgreicher Unternehmer in Berlin, fährt seit Jahren mit seiner Familie nach seinem geliebten Lahnenburg in Tirol. Mit von der Partie ist stets Großvater Heinrich mit seinem Schäferhund.
In Lahnenburg glücklich gelandet, finden Karl-Friedrich und Heinrich Sattmann auf der Titelseite eines Wiener Magazins ein Foto eines doofen deutschen Touristen mit der Schlagzeile: "Brauchen wir die Piefkes?" Sattmann fühlt sich an der Nase herumgeführt, schlimmer noch, im Innersten von den treulosen Tirolern verraten.
Obwohl Bürgermeister und Hotelier Franz Wechselberger alle Mittel aufbietet, um Sattmanns Zorn zu bremsen, ist der zu allem entschlossen. Sattmann zieht sich mit seiner Familie auf einen Bergbauernhof zurück. Vom Rotter-Hof aus organisiert er seinen Protestfeldzug gegen die Verunglimpfung der deutschen Gäste. Zwar gelingt es Bürgermeister Wechselberger, den Volkszorn gegen seinen Bruder, dem Verfasser dieses Artikels, zu mobilisieren, aber Sattmann bleibt standhaft. Erst nach einer formellen Entschuldigung des aus Wien herbeigeeilten Handelsministers ist Karl-Friedrich Sattmann versöhnt.