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Seit seinem zwölften Lebensjahr spielt Stefan Tiefenbacher Saxofon. Für ihn ist ganz klar: Dieses Hobby will er zum Beruf machen. Ein schwerer Verkehrsunfall kurz nach dem Abitur vernichtet zunächst alle seine Pläne. Stefan Tiefenbacher verliert seinen linken Arm, ein Bein muss versteift werden. Monatelang liegt er im Koma, muss danach fast alles neu lernen. "Freunde waren im Krankenhaus und haben CDs eingelegt, ich habe die Melodien noch im Kopf gehabt, aber den Rest wusste ich nicht mehr", sagt er über diese Zeit. Die Mediziner nehmen an, dass er ein schwerer Pflegefall bleiben werde. Aber er kämpft, seine Mutter unterstützt ihn. Inzwischen hat "der Einhandspieler", wie er in der Musikbranche genannt wird, das Unmögliche möglich gemacht: Er spielt wieder Saxofon, hat CDs aufgenommen und tritt regelmäßig mit seiner Band auf. Doch auch heute noch braucht der 38-Jährige Hilfe im Alltag. Die Dokumentation aus der Reihe "Besonders normal" stellt "Das zweite Leben des Stefan Tiefenbacher" vor. 2008 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland in Kraft getreten. Menschen mit Behinderung haben seither das Recht auf Teilhabe in allen Lebensbereichen. Auch dadurch hat sich vieles verändert. Inklusion ist zu einer der großen gesellschaftlichen Herausforderungen geworden. Die neue Sendereihe "Besonders normal" zeigt am ersten Freitag im Monat um 11.30 Uhr in einem Wechsel von 30-minütigen-Filmen und unmoderierten Magazinen, wie sich der Alltag von Menschen mit Behinderung gestaltet - rund zehn Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Wie kann ihre Teilhabe gelingen, was ist bisher erreicht und welche Voraussetzungen müssen noch geschaffen werden? "Besonders normal" wird in Zusammenarbeit mit der ZDF-Reihe "Menschen - das Magazin" realisiert.
(3sat)