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Wilde Tiere können ganz schön verschmust sein: Ein Flachlandtapir, der vor Wohlbehagen beim Streicheln einfach umfällt, ein blau gefiederter Hyazinth-Ara, der sich gerne den Bauch kraulen lässt, Giraffendamen, die sich Streicheleinheiten per Harke holen oder Kamele, die immer wieder auf Tuchfühlung gehen. Für ihre "Tiergeschichten - Ameisenbär und Affentheater" hat sich Tamina Kallert im Dortmunder "Tierpark", wie der 1958 eröffnete Zoo von den Einheimischen genannt wird, umgesehen. Neben den "kuscheligen" Exemplaren stellt sie auch viele andere Zoobewohner vor: ein fieses Gürteltier namens Olli, putzige Erdmännchen mit ihrem Nachwuchs, niedliche Tamandua-Babys, verspielte Schnurrbartäffchen, scheue Luchse - und zwei Tierarten, die nur selten in Zoos zu finden sind: Riesenotter und Ameisenbären aus Südamerika. Sie spricht mit den Pflegern, wirft einen Blick in die Zooküche und sieht sich den Zoo-Bauernhof an. Als Onduri im Februar 2002 auf die Welt kam, maß das Giraffenmädchen "nur" 1,95 Meter. Heute ist die Giraffendame über fünf Meter groß und der ganze Stolz von Pfleger Rainer Bark, der Onduris Mutter bei der nicht ganz unkomplizierten Geburt helfend zur Seite stand. Zusammen mit seinem Kollegen Mike Pernau kümmert er sich im Dortmunder Zoo um die (Schönheits-)Pflege der drei "Riesenfrauen" Onduri, Quibala und Rahima, verpasst ihnen zärtliche Rückenmassagen und versorgt sie mit saftigem Grünzeug. Tamina Kallert hat ihn und seine langbeinigen Schönheiten besucht. Der Große Ameisenbär ist das Wappentier des "Tierparks". Nicht ohne Grund kam das südamerikanische Säugetier zu dieser Ehre: Der Dortmunder Zoo ist weltweit federführend in der Haltung und Zucht Großer Ameisenbären und ihrer kleineren Verwandten, der Tamanduas. Bereits 48 Ameisenbären kamen hier zur Welt, und fast alle Exemplare in den europäischen Zoos sind - wenigstens um ein paar Ecken - mit den Dortmundern verwandt. Ilona Schappert, stellvertretende Zoodirektorin, spielt schon mal Heiratsvermittlerin und ermittelt mit Hilfe eines Zucht-Computer-programms, welche Dame zu welchem Herrn passt. So reist Ameisenbärin Tabea jetzt zu ihrem Traummann nach Singapur. Tamina Kallert stellt die langnasigen "Südamerikaner" vor. In freier Wildbahn sind Riesenotter fast ausgestorben und außerhalb Südamerikas nur in wenigen Zoos zu sehen sind. In Dortmund leben sie seit 1998 in einem eigens für sie gebauten Otterzentrum. Besonders stolz ist man hier auf den Zuchterfolg: Im letzten Jahr überlebte erstmals ein Junges. Die amerikanische Otterexpertin Sheila Gatz-Syks ist von der internationalen Tierschutzbehörde beauftragt, den Nachwuchs zu dokumentieren. Unterstützung bekommt sie dabei von Tierpfleger Volker Gatz, Seelöwen- und Otterexperte, mit dem sie inzwischen glücklich verheiratet ist. Tamina Kallert hat sich mit den Otterexperten unterhalten - und durfte sich das Otterbaby aus der Nähe ansehen.
(WDR)
Länge: ca. 90 min.