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Zweiteilige Dokumentation von Cornelia Volk Am Ziel der Reise ragen moderne Wolkenkratzer zwischen großformatigen Plakaten mit politischen Losungen empor. Ho-Chi-Minh-Stadt, das ehemalige Saigon. Hier ging der verheerende Vietnamkrieg nach fast 20 Jahren zu Ende. Und genau hier werden seither immer neue Weichen für die Zukunft gestellt. Manyam hat einen gefährlichen Job. Aber sie macht ihn gern, und er ist ihr wichtig. Die junge Laotin sucht Munitionsreste aus dem Vietnamkrieg. Nichts wünscht sie sich sehnlicher als eine Heimat ohne Blindgänger, in der jeder ohne Furcht sein Feld bestellen kann. Sie selbst wird es nicht erleben und auch ihre kleine Tochter nicht - zu viele Bomben schlummern noch im Boden. Millionen Tonnen Streumunition hatten die USA über Laos abgeworfen. Die Gegend um die Stadt Xépôn, in der Manyam mit ihrer Familie wohnt, war besonders stark betroffen, denn dort liefen wichtige Versorgungslinien des Ho-Chi-Minh-Pfades zusammen. Wie auch auf dem Bolaven-Plateau, der nächsten Etappe der filmischen Reise entlang des historischen Wegenetzes. Die fruchtbare Hochebene ist berühmt für ihren Kaffee. Vieng baut drei verschiedene Sorten an, alle in Bio-Qualität. Wenn ihm beim Rösten der Duft der Arabica-Bohnen in die Nase steigt, strahlt er übers ganze Gesicht. Er ist stolz auf sein Produkt. Und auch seinen französischen Gästen scheint es zu munden. Rund hundert Kilometer weiter südlich liegt Kambodscha, das Land der Khmer. Der Osten war während des Vietnamkrieges noch von dichtem, unberührtem Wald bedeckt, der den Soldaten auf dem Weg nach Südvietnam Deckung gab. Heute reiht sich hier eine Großplantage an die andere - Gummibäume, Kaschubäume. Immer mehr Wanderarbeiter aus dem Westen suchen ihr Glück in Kambodschas östlichen Provinzen. Zum Nachteil für die indigene Bevölkerung. Sie muss um Landrechte und den Erhalt ihrer Traditionen kämpfen.
(mdr)