Folgeninhalt
Zu 1.) Er hat schon viele Bücher veröffentlicht und mit "Russendisko" einen Bestseller gelandet. Er hat Radiosendungen gemacht, Veranstaltungen organisiert und ist jüngst für das Fernsehen durch die deutsche Provinz gereist: Wladimir Kaminer gelingt wie kaum einem anderen Kulturschaffenden der Spagat zwischen unterschiedlichen Genres und Medien. In seinem neuen Buch hat er über eine ganz besondere Frau geschrieben - seine Mutter Shanna Kaminer: Sie war Lehrerin in der Sowjetunion, kam 1990 nach Deutschland. Als ihr Mann starb, begann sie ein neues Leben. Das Buch "Meine Mutter, ihre Katze und der Staubsauger" (Manhattan Verlag) ist eine komische, aber ebenso respektvolle Hommage an die 84jährige Rentnerin, die zwischen Englischlernen, Reisen und Haushaltsgeräten gar keine Zeit für sowas wie Ruhestand hat. Deshalb trägt das Buch den Untertitel "Ein Unruhezustand in 33 Geschichten". Das Kulturjournal trifft Autor und Mutter zum gemeinsamen Interview.
Zu 2.) Am 4. September wählt Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Landtag. Und laut Umfragen will jeder vierte Wähler sein Kreuz weit rechts machen - bei AfD oder NPD. Ausschlaggebend für diese Entwicklung, so die landläufige Meinung, sind die Flüchtlingskrise und ein Vertrauensverlust in die Politik - bis hinein in die Mitte der Gesellschaft, die Lebenswelt des "besorgten Bürgers". Gemeinsam mit dem Kabarettisten und Buchautoren Till Reiners, der in seinem Anfang September erscheinenden Buch "Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen" (Rowohlt Verlag) von seinen persönlichen Begegnungen mit eben diesen "besorgten Bürgern" schreibt, erkundet das Kulturjournal die Stimmung in der Hansestadt Anklam. Zwischen Bowlingbahn und AfD-Wahlkampf mit Frauke Petry geht es um die Frage: Wovor haben Sie Angst?
Zu 3.) Am Strand von Hohwacht ist die Welt noch in Ordnung: nicht überlaufen, kein Schickimicki, direkter Zugang zum Meer. Hier geht es idyllisch zu, im Dünenwald gibt es ein Hüttendorf. Vom Bauboom, der so manchen Ostseestrand verschandelt hat, ist Hohwacht verschont geblieben. Bislang. Denn jetzt wird befürchtet, dass ein Bauvorhaben hinter dem Dünensaum den besonderen Charme des Ostseebads verändert, wenn nicht gar zerstören wird. Auf dem Strandparkplatz sind mehrstöckige Apartmenthäuser geplant - es gibt einen Bedarf an modernen Ferienwohnungen mit Meerblick. Und wenn Hohwacht mit den anderen Seebädern mithalten möchte, muss investiert, der kleine Ort weiter entwickelt werden - sagen Bürgermeister und Investor. Doch für das Bauvorhaben soll ein beliebter Strandimbiss mit angeschlossenem Minigolfplatz weichen. Das Kulturjournal hört sich in Hochwacht um und fragt nach, wie wichtig Veränderung und für den Tourismus ist. Und vor allem: zu welchem Preis?
Zu 4.) Als das Meisterwerk der Beatles gilt allgemein "Sgt. Pepper"' von 1967, gefeiert als das Konzeptalbum, das die Popmusik revolutionierte. Aber die musikalische Revolution der Fab Four begann schon ein Jahr früher: 1966 nahm die Band das Album "Revolver" auf - mit Streichquartett, indischen Instrumenten, Tonbandkollagen und ersten surrealen Texten. Die Studioaufnahmen wurden immer aufwändiger, die Arrangements ausgefeilter, die Beatles schufen einen Sound, der sich im Konzert nicht mehr realisieren ließ. Auch das Plattencover zu "Revolver", eine Collage aus Zeichnung und Fotos war neuartig und wurde mit einem "Grammy" ausgezeichnet. Es stammt von einem deutschen Freund der Band: Klaus Voormann, Grafiker, Bassist, langjähriger Wegbegleiter der Beatles bis heute. In seiner neuen Graphic Novel "Revolver 50 - Birth of an icon" erzählt Voormann nun die Geschichte des Covers - und spricht im Kulturjournal über die Arbeit mit den Beatles und die Revolution in der Popmusik.
Zu 5.) 2010 entdeckt ein weißrussischer Antiviren-Experte ein unheimliches Computervirus, er teilt seine Entdeckung mit Fachleuten in Amerika, Russland und Deutschland. Die Fachleute sind alarmiert. Die Schadsoftware, die sie "Stuxnet" nennen, hat eine neue Dimension, und niemand weiß, woher die Software kommt und welchen Schaden sie noch anrichten wird. Später stellt sich heraus, dass "Stuxnet" die Atomanlagen im Iran angreifen sollte. Doch wer steckt dahinter? Wer hat das Wissen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten, eine solche Software zu entwickeln? Markiert das Virus womöglich den Beginn einer neuen Art der Kriegsführung? Zu diesem Schluss kommt der Regisseur Alex Gibney in seinem Dokumentarfilm "Zero Days". Er geht davon aus, dass Geheimdienste aus den USA und Israel "Stuxnet" entwickelt haben, um Irans Atomprogramm zu torpedieren. Der Regisseur befürchtet, dass andere Länder nach diesem Sündenfall der Cyberkriegsführung nachziehen könnten. In einer Welt, in der sogar überlebenswichtige Dinge wie die Wasser- und Stromversorgung durch Computer gesteuert werden, wären die Folgen für die Zivilbevölkerung bei entsprechenden Abgriffen unabsehbar.
Zu 6.) "Schwandt in Sicht!" Kult-Käpitän Jürgen Schwandt geht im Kulturjournal mit einer wöchentlichen Kolumne auf Sendung. Der Mann hat Haltung. Viele Jahre ist Jürgen Schwandt zur See gefahren, hat hart gearbeitet und so manchen Sturm überlebt. Und hatte wohl in jedem Hafen mindestens eine Braut. "Überall habe ich gute Menschen kennengelernt und auch ein paar Arschgeigen. Aber ob gut oder Arschgeige - mit Hautfarbe, Pass oder Religion hat das gar nichts zu tun." Kapitän Schwandt hält mit seiner Meinung nicht hinterm Bug, sondern legt sich immer wieder mit rechten Populisten à la Pegida und AfD an - trotz Morddrohungen.
Zu 2.) Am 4. September wählt Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Landtag. Und laut Umfragen will jeder vierte Wähler sein Kreuz weit rechts machen - bei AfD oder NPD. Ausschlaggebend für diese Entwicklung, so die landläufige Meinung, sind die Flüchtlingskrise und ein Vertrauensverlust in die Politik - bis hinein in die Mitte der Gesellschaft, die Lebenswelt des "besorgten Bürgers". Gemeinsam mit dem Kabarettisten und Buchautoren Till Reiners, der in seinem Anfang September erscheinenden Buch "Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen" (Rowohlt Verlag) von seinen persönlichen Begegnungen mit eben diesen "besorgten Bürgern" schreibt, erkundet das Kulturjournal die Stimmung in der Hansestadt Anklam. Zwischen Bowlingbahn und AfD-Wahlkampf mit Frauke Petry geht es um die Frage: Wovor haben Sie Angst?
Zu 3.) Am Strand von Hohwacht ist die Welt noch in Ordnung: nicht überlaufen, kein Schickimicki, direkter Zugang zum Meer. Hier geht es idyllisch zu, im Dünenwald gibt es ein Hüttendorf. Vom Bauboom, der so manchen Ostseestrand verschandelt hat, ist Hohwacht verschont geblieben. Bislang. Denn jetzt wird befürchtet, dass ein Bauvorhaben hinter dem Dünensaum den besonderen Charme des Ostseebads verändert, wenn nicht gar zerstören wird. Auf dem Strandparkplatz sind mehrstöckige Apartmenthäuser geplant - es gibt einen Bedarf an modernen Ferienwohnungen mit Meerblick. Und wenn Hohwacht mit den anderen Seebädern mithalten möchte, muss investiert, der kleine Ort weiter entwickelt werden - sagen Bürgermeister und Investor. Doch für das Bauvorhaben soll ein beliebter Strandimbiss mit angeschlossenem Minigolfplatz weichen. Das Kulturjournal hört sich in Hochwacht um und fragt nach, wie wichtig Veränderung und für den Tourismus ist. Und vor allem: zu welchem Preis?
Zu 4.) Als das Meisterwerk der Beatles gilt allgemein "Sgt. Pepper"' von 1967, gefeiert als das Konzeptalbum, das die Popmusik revolutionierte. Aber die musikalische Revolution der Fab Four begann schon ein Jahr früher: 1966 nahm die Band das Album "Revolver" auf - mit Streichquartett, indischen Instrumenten, Tonbandkollagen und ersten surrealen Texten. Die Studioaufnahmen wurden immer aufwändiger, die Arrangements ausgefeilter, die Beatles schufen einen Sound, der sich im Konzert nicht mehr realisieren ließ. Auch das Plattencover zu "Revolver", eine Collage aus Zeichnung und Fotos war neuartig und wurde mit einem "Grammy" ausgezeichnet. Es stammt von einem deutschen Freund der Band: Klaus Voormann, Grafiker, Bassist, langjähriger Wegbegleiter der Beatles bis heute. In seiner neuen Graphic Novel "Revolver 50 - Birth of an icon" erzählt Voormann nun die Geschichte des Covers - und spricht im Kulturjournal über die Arbeit mit den Beatles und die Revolution in der Popmusik.
Zu 5.) 2010 entdeckt ein weißrussischer Antiviren-Experte ein unheimliches Computervirus, er teilt seine Entdeckung mit Fachleuten in Amerika, Russland und Deutschland. Die Fachleute sind alarmiert. Die Schadsoftware, die sie "Stuxnet" nennen, hat eine neue Dimension, und niemand weiß, woher die Software kommt und welchen Schaden sie noch anrichten wird. Später stellt sich heraus, dass "Stuxnet" die Atomanlagen im Iran angreifen sollte. Doch wer steckt dahinter? Wer hat das Wissen und die wirtschaftlichen Möglichkeiten, eine solche Software zu entwickeln? Markiert das Virus womöglich den Beginn einer neuen Art der Kriegsführung? Zu diesem Schluss kommt der Regisseur Alex Gibney in seinem Dokumentarfilm "Zero Days". Er geht davon aus, dass Geheimdienste aus den USA und Israel "Stuxnet" entwickelt haben, um Irans Atomprogramm zu torpedieren. Der Regisseur befürchtet, dass andere Länder nach diesem Sündenfall der Cyberkriegsführung nachziehen könnten. In einer Welt, in der sogar überlebenswichtige Dinge wie die Wasser- und Stromversorgung durch Computer gesteuert werden, wären die Folgen für die Zivilbevölkerung bei entsprechenden Abgriffen unabsehbar.
Zu 6.) "Schwandt in Sicht!" Kult-Käpitän Jürgen Schwandt geht im Kulturjournal mit einer wöchentlichen Kolumne auf Sendung. Der Mann hat Haltung. Viele Jahre ist Jürgen Schwandt zur See gefahren, hat hart gearbeitet und so manchen Sturm überlebt. Und hatte wohl in jedem Hafen mindestens eine Braut. "Überall habe ich gute Menschen kennengelernt und auch ein paar Arschgeigen. Aber ob gut oder Arschgeige - mit Hautfarbe, Pass oder Religion hat das gar nichts zu tun." Kapitän Schwandt hält mit seiner Meinung nicht hinterm Bug, sondern legt sich immer wieder mit rechten Populisten à la Pegida und AfD an - trotz Morddrohungen.
(NDR)