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Down the Road

Eine ganz besondere Abenteuerreise
D, 2022–

Down the Road
SWR
  • Platz 211065 Fans
  • Serienwertung0 44681noch keine Wertungeigene: –

"Down the Road"-Serienforum

  • Walter Sänger schrieb am 11.12.2022, 10.32 Uhr:
    Man nehme einen wenig bekannten Schlagerfuzzi dem etwas mehr Öffentlichkeit gut tun könnte, suche sich aus 50000 Menschen mit DOWN SYNDROM sechs junge Leute mit guter Kamerapräsenz aus, inszeniere für die ein paar „Abenteuer“ und fertig ist eine, im Vergleich zu fiktionalen Programmen,  preisgünstig  produzierte Reihe leichter Unterhaltungskost für den Vorabend. In einer Zeit, da Diversität zu den ganz aktuellen Schlagworten gehört, ist hier irgendwo zwischen Zirkusveranstaltung  und Rührstück eine Farce entstanden, die ihresgleichen sucht; ein Stück Scheinwelt, eine Reihe von Juhuu- und Abklatschfilmchen, produziert unter dem Deckmantel von Integration bzw. Inklusion.„Sie brechen aus ihrem durchstrukturierten Alltag aus und wollen Freiheit und Unabhängigkeit erleben“, heißt es im Werbetext.  Dabei ist nichts so durchstrukturiert wie Fernsehdreharbeiten. Hier werden lediglich ein paar junge Menschen mit Down Syndrom von einem Stab Assistentinnen, Requisiteuren und anderen Helfern ins Bild gesetzt und durch eine luxuriöse Freizeitwelt geführt, die sie ohne umfangreiche physische, psychische und finanzielle Unterstützung in dieser Form niemals erleben könnten. Hier ist nichts authentisch. Von Selbstständigkeit, Freiheit und Unabhängigkeit keine Spur. Dass dabei alle Teilnehmer tolle Sachen erleben und  Spaß haben ist selbstverständlich. Das Unternehmen ist allerdings  eine Ohrfeige für jene Pädagogen, die im Schulbetrieb oder der „beschützenden Werkstatt“ ihre Lebensarbeitszeit damit verbringen, gehandicapte junge  Menschen halbwegs alltagstauglich zu machen, in einen einfachen, auf wenige Handgriffe reduzierten, Lern- oder Arbeitsprozess zu integrieren. Dabei müssen sie immer wieder feststellen,   wie ihre Schützlinge bei simpelsten Herausforderungen, wie  z.B. Schuhe zubinden, Tisch decken oder Koffer packen, an ihre Grenzen stoßen. Ohne Hilfe ein Zelt aufstellen  oder gar ein seetaugliches Floß bauen sind Aufgaben von einem anderen Stern. Ich habe 32 (zweiunddreißig) Jahre in Förderschulen mit Geistigbehinderten und Schwermehrfachbehinderten gearbeitet. Ja, auch wir haben versucht unseren Schülern immer wieder Höhepunkte außerhalb des Schulalltages zu ermöglichen, als da waren: Kino-und Theaterbesuche, Wanderungen, Radtouren, Sportfeste, Fußball-und Hockeyturniere, Landschulheimaufenthalte, Urlaub an der Nordsee und hier und da sogar mehrtägige Kanuwanderfahrten mit Zeltübernachtung. Für  Nürburgring, Paragliding oder ein Candlelight Dinner hat uns leider das Geld gefehlt.Sogar die Videos dazu habe ich selbst erstellt. Die waren zwar nicht ganz so perfekt wie diese Filmchen, dafür aber von Anfang bis Ende authentisch... All das war verbunden mit viel, viel persönlichem Engagement, reichlich unbezahlten Überstunden, häufig eigenem Geld, das immer wieder zugeschossen wurde um die Unternehmen nicht im letzten Moment scheitern zu lassen, manchmal hart an der Grenze der Legalität in einer schulrechtlichen Grauzone, in die man stets aufgrund verschiedener Gesetze-vor allem „versicherungstechnische“-gerät, wenn man Schülern irgend etwas ermöglichen möchte, das außerhalb der Norm liegt. Nein...ich neide keinem dieser jungen Leute die Teilnahme an dem „Abenteuer“ möchte nur darauf aufmerksam machen, dass ein paar Wochen Fernseharbeit keine Wunder bewirken. Hier wird das Gefühl geweckt, dass Menschen mit Down Syndrom in der Lage sind,  alle möglichen komplexen Herausforderungen zu meistern, hier wird eine Selbstständigkeit vorgegaukelt von der  sie weit entfernt sind. Eigentlich nützen diese Filmchen außer einem gewissen Unterhaltungswert für die Zuschauer nur Herrn Antony und den verantwortlichen Redakteurinnen, die sich mit dem aktuell gefragten Thema „Diversität“ schmücken wollen.